piwik no script img

Einblick(646)

Alexandra Ranner, Bildende Künstlerin und Professorin an der UdK Berlin

Foto: Sid Gastl

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

AR: Julian Rosefeldts „Manifesto“ im Hamburger Bahnhof, ich war schon immer ein Fan seiner Kunst. Ich mag den Moment der Gleichzeitigkeit, den er immer präzise findet, nicht nur den der formalen Gleichzeitigkeit, sondern besonders den der emotionalen Gleichzeitigkeit. Unterschiedlichste und konträre Begebenheiten und Gefühle existieren im selben Moment nebeneinander, sind verbunden in einer offenen, unauflöslichen Widersprüchlichkeit. Das versuche ich in meiner Kunst auch, formal anders natürlich. Daher finde ich meine Ausstellung „Karmakollaps“ auch durchaus aufregend....!

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin können Sie empfehlen?

Das bedaure ich tatsächlich sehr, dass ich keine Zeit mehr habe, mich über die aktuelle Musikszene zu informieren. Eigentlich liebe ich es, auf Konzerte zu gehen. Daher kann ich nur sagen was ich gerne sehen würde: China Women, Radiohead, Rammstein, ja tatsächlich auch Peter Fox, sehr gern sogar, Rodriguez und viele mehr.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?

Joachim Meyerhoffs autobiografische Bücher. Ich kenne niemanden, der Menschen so intensiv beschreiben kann, dass man diese danach zu seinem eigenen Freundes – und Verwandtenkreis zählt. Man kann sich ein Leben ohne sie kaum mehr vorstellen. Ich würde Herrn Meyerhoff so gerne die Menschen in meinen Filmen beschreiben lassen, aber ich traue mich nicht ihn zu fragen. Daher ist dies ja vielleicht ein guter Weg, an ihn zu appellieren – denn vielleicht liest er die taz und ruft mich an, dann würde ich allerdings in Ohnmacht fallen!

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Mein Atelier aufräumen.

Zur Person

Alexandra Ranner lebt und arbeitet in Berlin. Vertreten auf der 49. Biennale in Venedig, sowie u. a.: International Triennale of Contemporary Art, Yokohama, Museum für Moderne Kunst Wien, Kunstmuseum Wolfsburg, Hamburger Kunsthalle, MARTa Herford, Kunstmuseum Bonn. Auszeichnungen u. a. HAP-Grieshaber-Preis der VG-BILD-KUNST. Seit 2007 Professur im Studiengang Architektur, UdK Berlin. Ranners Ausstellung „Karmakollaps“ ist aktuell im Georg Kolbe Museum zu sehen (s. oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude?

Da gibt es mehrere Dinge: Tegernseer Helles, Chiemseer Helles, Hexamer Sauvignon Blanc, Knewitz Chardonnay - alles dann ab 9 Uhr Abends und auch ein paar Zigaretten…

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen