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Handicap in Gefahr

Projekt in Viersen vermittelt Behinderte in Ehrenämter

Für gehandicapte Menschen gibt es bislang wenig Angebote, die ihnen selbständiges Arbeiten ermöglichen. Vorbildlich ist das bundesweit einmalige Projekt „Handicap“ der Diakonie Krefeld-Viersen. Eine Freiwilligen-Zentrale in Viersen vermittelt seit zwei Jahren geistig und körperlich Behinderte in Ehrenämter. 25 Menschen arbeiten im Naturschutz oder im monatlichen Trödel-Café, helfen beim Gnadenhof für Tiere und vieles mehr. Im Konfirmandenunterricht erzählen Behinderte den Jugendlichen aus ihrem Leben. „So wollen wir Berührungsängste abbauen“, sagt Projektleiterin Uta Clevers. Nun droht „Handicap“ das aus. Von zwei Stiftungen gab es lediglich eine Anschubfinanzierung. Ab kommendem Jahr fallen die Zuschüsse weg. Jährlich benötigt die Freiwilligen-Zentrale 30.000 Euro. Nur 7.000 Euro kann die Diakonie selbst zahlen. „Arbeitsplätze sind zum Glück nicht gefährdet“, so Walburg Norlander, Geschäftsführerin der Diakonie. Für die Behinderten sei das Projekt jedoch sehr wichtig. „Sie fühlen sich durch ihre Arbeit ernst genommen und können einen Beitrag zur Gesellschaft leisten“, sagt Norlander. Nun sucht die Diakonie neue Sponsoren. „Wir werden auf jeden Fall irgendwie weiter machen, vielleicht nicht in der Größenordnung“, hofft sie.

GESA SCHÖLGENS

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