piwik no script img

VormerkenDie Feenkönigin 2005

„Fairy Queen oder Hätte ich Glenn Gould nicht kennen gelernt“, 8. und 9. Oktober, 20 Uhr, Sophiensæle, Sophienstr. 18

Im England des späten 17. Jahrhunderts gilt Henry Purcell als einer der wichtigsten Komponisten seiner Zeit, und seine Zeitgenossen würdigen ihn sogar als „Orpheus britannicus“. Ihn zeichnen sein besonders einfühlsamer Umgang mit der englischen Sprache und seine Meisterschaft im Kontrapunkt aus.

1692 hatte seine höfische Schauspielmusik „The Fairy Queen“ Premiere. Bei diesem Stück orientierte sich Purcell an Shakespeares „Mitsommernachtstraum“, und ehe wir’s uns versehen, finden wir 2005 alles in einem U-Bahnhof wieder: David Marton greift Purcells Stück im Rahmen eines Musiktheaters wieder auf. Das Setting: Eine Hand voll skurriler Gestalten mit musikalischem Hintergrund treffen sich in einer U-Bahn-Station und beschließen, gemeinsam „The Fairy Queen“ zu spielen. Das barocke Material trifft auf Synthesizer, Akkordeon, Okarina und Trompete oder wird einfach gepfiffen. Trotzdem bleibt die Inszenierung „ein hochmusikalischer Abend mit dem Willen zum interesselosen Wohlgefallen“, so der Tagesspiegel.

Bleiben zwei Fragen offen: 1. Was ist der Wille zum interesselosen Wohlgefallen? 2. Wie hört sich Purcell an, wenn er von einer peruanischen Straßenmusiker-Kombo interpretiert wird?

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen