Was tun in Hamburg?
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Fr, 21.10., 18.30 Uhr, Kampnagel

Wissens-Speed-Date

Das Konzept von Kuratorin Hannah Hurtzig ist einmalig: Wissensvermittlung qua Speed-Dating. Jeweils rund 100 meist lokale ExpertInnen jeglicher Couleur lädt sie zu einem bestimmten Themenfeld ein, am Veranstaltungsabend kann man für einen Euro ein Einzelgespräch kaufen, ersteigern oder einfach ergaunern. 30 Paare sitzen sich gegenüber, nach 30 Minuten erklingt ein Gong – und die nächste Runde geht los.

 In 14 Städten rund um die Welt hat so ein „Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen“ schon stattgefunden, nun tut er das erstmals in Hamburg, auf Kampnagel, wo Hurtzig von 1985 bis 1990 künstlerische Leiterin war. Themadabei: „Behinderung, Technokörper und die Frage der Autonomie“.

So, 16.10., 10 Uhr, Lichthof Theater

Stimmencollage

Zum zweiten Mal hat die Reihe neue Musiktheaterformate präsentiert, die Bereiche wie Pop, Performance- und bildende Kunst gleichberechtigt miteinbeziehen. Vielstimmig endet „Stimme X“ nun erstmal: In verschiedensten Ecken der Stadt haben Regisseurin Vendula Nováková und Komponist Sergio Vásquez Carrillo „Stimmimpressionen“ gesammelt und daraus eine Klangoper gebastelt – mit Sopranstimme, Klavier, Liedern, elektronischer Musik und Geschichten.

Mo, 17.10., 18 Uhr, Uni-Hauptgebäude, Flügel Ost, Raum 221

Breitensport Medienkritik

Vertrauensverlust ist noch ein Euphemismus für den Generalverdacht, öffentlich-rechtliche, aber auch private Medien würden schon lange nicht mehr wahrheitsgetreu berichten, sogar lügen, bis die Balken brechen. Kritische Perspektiven auf den Begriff „Lügenpresse“ und Medienkritik als politischen Breitensport versammelt die „Augstein Lecture“, die ab Montag namhafte Kommunikations- und SozialwissenschaftlerInnen sowie JournalistInnen zu Wort kommen lässt, um „die Akzeptanz von Journalismus als Institution gesellschaftlicher Reflexion, als Frühwarnsystem, als kritische Instanz in einer freien Gesellschaft“ retten möchte. Unter anderem sprechen Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer und „ARD Aktuell“-Chefredakteur Kai Gniffke. Den Auftakt macht die Kommunikationswissenschaftlerin Irene Neveral. MATT

So, 20.30 Uhr, Golem

Der Donald war‘s

Es birgt ja immer Risiken, wenn sich Leute hierzulande in ihre Lieblingskneipe setzen um ausgerechnet, sagen wir: „den Amis“ Demokratie-Nachhilfe zu erteilen. Umso beruhigender, dass die kleine Reihe „Land of the Free“ nun nicht von irgendwelchen Montagsdemonstranten verantwortet wird, sondern die verdienten „Untüchtigen“ drei Sonntagabende lang den laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf zu analysieren trachten.  Zum Auftakt beschäftigt sich Lars Quad­fasel mit Donald Trump und der „Selbstzerlegung der herrschenden Klasse“: Der schillernde Kandidat – für manche die Wiederkehr Adolf Hitlers, für andere ein einziger großer Blender – stehe für ein Phänomen, dass sich gerade nicht auf die USA beschränke (und die Frage, wer demnächst im Oval Office sitzt). Nein, überall auf der Welt konkurrierten vielmehr Volk und Eliten darum, wer inkompetenter und bösartiger sei: „Trump mag im November noch aufgehalten werden, aber die Gesellschaftszerrüttung, deren Symptom er bildet, wird bleiben“. ALDI