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I Vitelloni I 1953 R: Federico Fellini, D: Franco Fabrizi, Alberto Sordi

Eine Gruppe von Müßiggängern verbummelt in einer italienischen Kleinstadt ihr Leben. Es passiert wenig, aber wie soll es auch, wenn die Protagonisten den Hintern nicht hochkriegen? Die autobiografischen Bezüge sind, wie so oft bei Fellini, zugleich offensichtlich und gut versteckt: Der Regisseur kam selbst aus einem kleinen Kaff und man kann „I Vitelloni“ auch als Vorstufe zu „Amarcord“ sehen, den er 1973 mit ähnlichen komischen Käuzen vollstopfte. Dieser kleine Schwarz-Weiß-Film aber ist bis heute sehenswert, weil Fellini hier noch eher zeichnet als malt.

Do 17 Uhr; Fr 21.15 Uhr; So 21.30 Uhr, Metropolis, Hamburg

Orlando GB 1992 R: Sally Potter, D: Tilda Swinton

Diese Adaption des Romans von Virginia Woolf wirkt überhaupt nicht wie eine Literaturverfilmung, denn Sally Potter erzählt so filmisch wie danach nie wieder. Die Geschichte lädt auch dazu ein: Die Protagonistin wechselt im Laufe des Films ihr Geschlecht, zieht um die Welt und durch die Jahrhunderte. Anfangs ist es noch ein junger Edelmann, der für eine Begünstigung durch Königin Elisabeth I. belohnt wird – oder besser verflucht –, dass er etwa 350 Jahre lang nicht altert. Potter schwelgt in Bildern, die historischen Gemälden nachempfunden sind. Und dann ist da die brillante Tilda Swinton, die scheinbar nur wenig macht und sich ganz auf ihre Ausstrahlung verlässt.

Sa 22 Uhr, B-Movie, Hamburg

Töchter des Dance PL 2015 R: Agnieszka Smoczyńska

Origineller komödiantischer Horrorfilm mit Musik. Zwei Nixen landen plötzlich in der Dance-Scene des Warschaus der 80er-Jahre. Die eine in Silber, die andere in Gold, werden sie schnell zu sensationellen Neuentdeckungen und lassen sich derart mitreißen, dass sie sich für eine kurze Zeit wie Menschen fühlen. Dann verliebt sich eine von ihnen unglücklich – und der Schrecken beginnt.

Sa 17 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Es D 1966 R: Ulrich Schamoni, D: Sabine Sinjen, Bruno Dierich

Sowas war in den 1960er-Jahren eine Provokation: ein Film über eine junge Frau, die eine Abtreibung durchführen lässt. Aber es wird daraus weder eine große Tragödie noch ein Kriminalfall. Obendrein lebt das junge Paar auch noch in dem, was man damals „wilde Ehe“ nannte. Nicht nur thematisch war dieser Film ein programmatischer Abschied: Vor allem fing Schamoni das Lebensgefühl der jungen Leute ein und scherte sich wenig um die Konventionen und Tabus des damaligen Unterhaltungskinos. Eine der ersten Produktionen des „Neuen Deutschen Films“.

Mi 18 Uhr, City 46, Bremen

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