Denkmal für Homobewegung in Berlin: Lilien für Magnus Hirschfeld
Die erste Homo-Emanzipationsbewegung, das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, bekommt ein Denkmal. Geplant sind Blumen.
Der Entwurf, sechs überdimensionierte Blumen in den Regenbogenfarben, stammt von einer Gruppe aus Künstlern, Architekten und Designern an der Universität der Künste Berlin. Er symbolisiert die sexuelle Vielfalt anhand der Calla-Lilie, die weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze besitzt. Für die Realisierung ist der Architekt Sascha Ratayski zuständig. Das rund 125.000 Euro teure Denkmal wird aus Spenden finanziert.
Der Bezirk Mitte wird dafür dem Lesben- und Schwulenverband die Fläche am Spreeufer gegenüber dem Bundeskanzleramt für zehn Jahre mietfrei überlassen. Die Errichtung des Denkmals sei ein wichtiges historisches und aktuelles Zeichen, erklärte der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Christian Hanke (SPD). An historischem Ort werde daran erinnert, dass Homosexuellenrechte Menschenrechte sind und auch in Deutschland hart erkämpft werden mussten.
Als Geburtsstunde der homosexuellen Emanzipationsbewegung gilt 1897 die Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK) durch den Sexualforscher Magnus Hirschfeld (1868-1936). Sein Institut auf dem Gelände des heutigen Bundeskanzleramts nahe dem Magnus-Hirschfeld-Ufer wurde später von den Nationalsozialisten geplündert.
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