: Erinnern und Vergessen
FOTOGRAFIE Der österreichische Fotograf Arno Gisinger beschäftigt sich anhand ausgewählter Orte der Erinnerung mit einer Neuinterpretation der Geschichtsschreibung im Medium der Fotografie
Kann die Fotografie eine andere historische Erzählung in Gang setzen kann als die klassische Geschichtsschreibung? Wie steht es um das Erinnern und Vergessen im Medium Fotografie? Diesen Fragen geht der in Paris lebende Österreicher Arno Gisinger als künstlerischer Agent von Siegfried Krakauers „Geschichte – Vor den letzten Dingen“ seit über fünfzehn Jahren anhand ausgewählter Orte und Nicht-Orte der Erinnerung nach. Zur französischen Gedenkstätte Oradour sur-Glane, zur unterirdischen Rüstungsproduktion in den Tiroler Alpen oder zur Enteignung jüdischen Eigentums in Frankreich und Österreich hat Gisinger gearbeitet.
Für den Auftakt der vierteiligen Ausstellungsserie „Topoï“, die noch bis Anfang Januar im Braunschweiger Photomuseum zu Gast ist, hat Gisinger auch den Ausstellungsort einbezogen. Vor Ort im Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung hat er recherchiert und untersucht anhand der Geschichtsbücher von Walther Gehl den Übergang des konservativen Geschichtsverständnisses der Weimarer Republik in den Nationalsozialismus. MATT
■ Braunschweig: bis 6. Januar 2013, Museum für Photographie, Helmstedter Straße 1, Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr; 24., 25., 31. 12. sowie Neujahr geschlossen
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