piwik no script img

Star des TagesQuadri Aruna

Der Tischtennisheld Foto: reuters

Timo Boll erkannte seine Niederlage neidlos an: „Ich kann nur sagen: gut gespielt!“ Für Boll, die Nummer 13 der Welt, wurde es wieder nichts mit einer olympischen Einzelmedaille. Diesmal besiegte ihn ein Nigerianer: Quadri Aruna, Weltranglistenplatz 40. Quadri wer? Aruna! Zweimaliger ­Afrika-Champion, der beim Worldcup 2014 in Düsseldorf bis ins Viertelfinale stürmte, damals auf Platz 73 der Weltrangliste geführt. Erst am Olympiasieger von 2012, Zhang Jike, scheiterte Aruna. Pingpong kann der Mann also. Am Montag führte er Boll beim 4:2 phasenweise vor – das überraschte dann doch. Beim olympischen Tischtennis herrschen schließlich drei goldene Regeln: 1. Das Finale gewinnt ein Chinese (dieses Mal: Ma Long). 2. Im Halbfinale scheitert der letzte Europäer (Vladimir Samsonov). 3. Spätestens ab dem Viertelfinale ist der Wettbewerb eurasisch. Aruna ist in seiner Heimat jetzt ein Held. Auch wenn er nach dem Sieg über Boll am chinesischen Alleskönner Ma Long scheiterte: „Aruna hat gegen den besten Spieler der Welt verloren, es war überhaupt ein Erfolg, im Viertelfinale zu stehen“, meinte Nigerias Sportminister Solomon Dalung. Er wurde damit Zeuge eines historischen Moments. Bis dahin galten die goldenen Regeln, die Arunavolution hat sie hinweggefegt.

Jaris Lanzendörfer

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen