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Ein Zelt auf vier Rädern

Camping Eine kleine Manufaktur stellt in Hamburg Zelte für Autodächer her. Ihr Vorteil gegenüber dem Wohnwagen: die größere Freiheit, wo man sie aufbauen kann

Es muss nicht immer ein Hotel sein. Beim Urlaub in der näheren Umgebung ist „Camping wieder im Trend. Das sagt zumindest Eric Martens, Kundenbetreuer der Hamburger Manufaktur „3dog camping“. Sie stellt Autodachzelte und Zeltanhänger her. Von der Produktionsentwicklung über die handwerkliche Ausarbeitung bis zum Vertrieb wird alles in der Werkshalle in Altona erledigt. „Aus Überzeugung produzieren wir nicht in Fernost“, sagt Martens.

2005 wurde die Manufaktur gegründet. Zehn Angestellte hat das kleine Unternehmen. Vier Leute sitzen in der Näherei und zwei Leute montieren alles zusammen. „Wir sind zwar recht klein, aber das macht uns auch aus“, so Martens. Auf Wünsche der Kunden könne deshalb individuell eingegangen werden. Der enge Kontakt mit den Kunden ist dem Unternehmen wichtig. „Viele kommen vorbei, um sich ihren gefertigten Zeltanhänger abzuholen. Dann bekommen sie zuerst eine Einweisung von uns“.

Als die Firma die ersten Zelt­anhänger produzierte, gab es nur wenige andere Hersteller in Europa. Schließlich sind Zelt­anhänger auch nicht günstig: Bei rund 8.000 Euro geht es los. Dafür könnten sich die Kunden individuelle Wünsche erfüllen. Vor Kurzem etwa wurde für einen Kunden ein Lastenträger für sein Fahrrad an den Anhänger geschraubt.

Der eigene Qualitätsanspruch ist deshalb auch der Hauptgrund, warum „3dog camping“ in Hamburg produziert – und darauf ist man hier stolz:„Wir geben auf unsere Produkte zehn Jahre Garantie und das Versprechen können wir halten“, sagt Martens. Alle Materialien sind „Made in Germany“ von ausgewählten Partnern, einzig der Zeltstoff nicht: „In Australien wird das weltbeste Zeltmaterial hergestellt. Zugunsten der Qualität importieren wir es.“ Im Unterschied zu anderen Zeltstoffen handelt es sich um natürliche, nicht-imprägnierte Zeltstoffe. Gerade deshalb sei das Material aber auch hochwertiger. Erst wenn das Wasser 75 Zentimeter hoch auf dem Stoff stehe, würden die ersten Tropfen durchsickern.

Begeisterte Kunden schickten sogar Postkarten. Im vorigen Februar organisierte die Manufaktur ein Wintercamp im Harz für ihre Kunden. Diese seien vielfältig: „Wir sprechen alle an, die keine Pauschalreisen machen, sondern die Einsamkeit in der Natur entdecken wollen.“ Gerade durch die Kompaktheit der Autodachzelte, aber auch der Zeltanhänger sei es ein entspanntes Reisen. „Beim Wohnwagen muss man sich ständig Gedanken machen, wo man ihn abstellen kann“, so Mertens.

Der Erfolg scheint ihnen Recht zu geben: Noch dieses Jahr werden zwei neue Mitarbeiter eingestellt. AZ

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