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Unterm Strich

Für die Wiedereröffnung der Kölner Oper und des Schauspielhauses gibt es noch keinen Termin. Zurzeit sei noch nicht abzusehen, wie viele Jahre der Umbau noch in Anspruch nehmen werde, sagte der neue technische Betriebsleiter Bernd Streitberger der Deutschen Presse-Agentur.

„Es hat hier eklatante Fehlleistungen gegeben, sowohl bei der Planung als auch bei der Bauleitung der Gewerke der technischen Ausrüstung“, sagte der ehemalige Baudezernent. Im kommenden Frühjahr wolle er einen Zeitplan vorlegen, der dann auch ein Datum für die Wiedereröffnung nenne.

Seit 2012 werden die Oper und das Schauspielhaus saniert. Beide Gebäude stammen aus der Nachkriegszeit. Für November 2015 war die Wiedereröffnung geplant. Weniger als vier Monate vorher wurde sie jedoch abgesagt. Die Gesamtkosten für die Sanierung werden derzeit auf 400 und 460 Millionen Euro veranschlagt – 250 Millionen waren anfangs einmal vorgesehen. Der Opern- und Schauspielbetrieb geht derweil in Ausweichquartieren weiter.

Kaum ist das Heavy-Metal-Festival in Wacken zu Ende, beginnt schon der Run auf die Karten für das nächste Jahr. Bereits 15 Minuten nach dem Verkaufsstart in der Nacht zum Montag um Mitternacht waren 40.000 der 75.000 Tickets weg, wie eine Festivalsprecherin mitteilte. Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung nach 23 Stunden ausverkauft. 30 Euro mehr müssen Besucher für die 28. Ausgabe des Wacken Open Air bezahlen – statt 190 verlangen die Veranstalter nun 220 Euro pro Karte.

Vor Jahren wollte sich die serbische Hauptstadt Belgrad als Europäische Kulturhauptstadt 2020 bewerben. Doch der Plan wurde schnell fallengelassen. Denn die wichtigsten Museen sind seit vielen Jahren für Besucher nicht zugänglich.

Jetzt will die Regierung aber 820 Millionen Dinar (6,6 Millionen Euro) lockermachen, um das seit 2003 geschlossene Nationalmuseum zu sanieren. Die über 400.000 Exponate sollen wieder zugänglich werden. Weltberühmte archäologische Stücke und eine auch international beachtete Sammlung moderner Malerei mit Bildern von Picasso, Matisse, Monet, Cézanne oder Degas sind darunter. Zwar steht vor dem Eingang inzwischen ein Baukran, doch ob das Geld für eine Renovierung von Grund auf reicht, bleibt offen.

In den letzten Jahren beklagten die Medien immer wieder die erbärmliche Kulturszene. „Stadt ohne Museen“, titelte das Staatsfernsehen. Eines der wenigen geöffneten Museen sorgte zuletzt für einen handfesten Skandal. Im Ethnografischen Museum durfte die Hochzeitsgesellschaft des Direktorinnen-Sohns in den historischen Exponaten ihre Fotos aufnehmen.

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