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Billstedt macht dicht

FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT Lokalpolitiker wollen Asylbewerber anderswo untergebracht wissen

Der Oststeinbeker Weg liegt am Rand von Billstedt: Die Hausnummer 29, eine leer stehende Schule zwischen Einfamilienhäusern, befindet sich am Ende einer Gasse. Hier sollen 70 Wohnplätze für Asylbewerber und Wohnungslose entstehen.

In Billstedt, mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 22.267 Euro ein armer Stadtteil, sind schon jetzt gut 1.000 Flüchtlinge und Wohnungslose untergebracht. Bevor er eine weitere Einrichtung schafft, muss der Senat die Bezirksversammlung anhören. Deren Hauptausschuss lehnte den Plan am 4. Dezember ab: „Ein Bebauungsplanverfahren läuft bereits“, heißt es im Beschluss, die Fläche werde weiterhin für den Wohnungsbau gesehen. „Die Lage des Schulgrundstücks im Stadtteil – unter anderem die sich dort unmittelbar befindende Einfamilienhausbebauung – lässt eine Unterbringung nicht zu.“

Positiv stehen dem Vorhaben nur Linke und Piraten in der Bezirksversammlung gegenüber. Falko Droßmann (SPD) kritisiert dagegen, dass im Oststeinbeker Weg eine Heizung eingebaut werden müsse. Gleichzeitig stehe eine ehemalige Unterkunft in St. Georg leer. Michael Osterburg (Grüne) lehnt ebenfalls ab: Der Platz liege mitten im Wohngebiet, es müssten dort endlich neue Wohnungen gebaut werden.

„Billstedt“, sagt Bernd Ohde (FDP), „hat einen Solidarbeitrag mehrfach geliefert.“ Es gehe darum, „dass der Zusammenhalt des Stadtteils erhalten bleibt“. Die CDU wollte in einer parlamentarischen Anfrage an den Senat wissen, ob ein Rechtsruck und die Abwanderung von Alt-Billstedtern zu befürchten seien. Der Senat antwortete, die Befürchtungen würden „nicht geteilt“.  FRANK BERNO TIMM

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