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Wann entschuldigt sich die SPD bei uns?

betr.: „Privatisierung: Belohnung in Millionenhöhe“, taz vom 14. 6. 16

Die Privatisierung und den Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft GSW mit 60.000 preiswerten Wohnungen befürworteten damals Wolfgang Clement (SPD), jetzt im Aufsichtsrat der Deutschen Wohnen, und Michael Müller, jetzt SPD-Oberbürgermeister von Berlin.

Heute versprechen Müller und die SPD angesichts des Mietniveaus und bevorstehender Wahlen den Neubau bezahlbarer Wohnungen oder versuchen den Mietenanstieg vergeblich zu bremsen. Die rot-grüne Koalition unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer senkte den Körperschaftsteuersatz für Kapitalgesellschaften auf 15 Prozent und „bescherte“ das gemeine Volk Hartz IV und die Riester-Rente, wovon insbesondere Versicherer und Schröders Bekannter Carsten Maschmeyer mit seiner Finanzgesellschaft AWD profitierte.

Hartz IV wiederum soll nun auch noch Vorbild für Frankreich werden, wogegen sich die Arbeitnehmer zum Glück heftig wehren – anders als bei uns. Wann endlich entschuldigt sich die SPD bei der Bevölkerung?

Peter Kreher, Berlin

Wissenschaftlich?

betr.: „Wann ist mal Ruhe?“, taz vom 11./12. 6. 16

In der taz heißt es in dem Beitrag zu Studien über die Wirkung von Homöopathie bei AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung): „Dass die Homöopathie einen positiven Beitrag leisten kann, zeigen mehrere Studien. Das Forscherteam des Schweizers Heiner Frei behandelte 115 ADHS-Patienten im Alter von acht Jahren individuell homöopathisch.“

Die Arbeit, auf der diese Aussage gründet, stammt allerdings aus dem Jahre 2001! Die Hufeland-Gesellschaft, als ärztlicher Dachverband für Komplementärmedizin, nennt diese Studie, beziehungsweise möglicherweise eine Fortsetzung davon, auf ihrer Homepage mit Verweis auf „10-Jahres-Ergebnisse“. Ein Link dazu führt aber leider ins Leere.

Forscht man etwas nach, findet man einen Zeitschriftenartikel derselben Arbeitsgruppe aus dem Jahr 2005 mit dem Titel „Homeopathic treatment of children with attention deficit hyperactivity disorder“.

In dieser Studie wurden 58 Teilnehmer über 18 Wochen untersucht. Neuere Zeitschriftenpublikationen aus dieser AG mit überprüfbarer Methodik und überprüfbaren Ergebnissen habe ich nicht gefunden, nur kurze Kongressabstracts. Angesichts der vielen Kinder mit AD(H)S und der vermutlich auch zahlreichen Behandlungen mit Homöopathie sollte es doch kein Problem sein, hier einmal vernünftige Studien durchzuführen und auch nachvollziehbar zu publizieren. Wenn sich die Komplementärmedizin den Anstrich von Wissenschaftlichkeit geben möchte, muss sie auch „liefern“. Reinhard Bornemann

Klinikum Bielefeld

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