: Biowelle erreicht China
Messe Auch in Asien wächst der Ökomarkt. Neueste Entwicklungen stellt die Messe Biofach China vor
In diesem Jahr werden vor allem mehr internationale Aussteller erwartet – 2015 machten diese nur rund 10 Prozent aus. Dänemark wird sogar mit einem eigenen Länderpavillon vertreten sein.
Die Messe ist eine Tochter der deutschen Biofach, für die Biofans und -produzenten jährlich nach Nürnberg pilgern. Auf dieser größten Biomesse der Welt werden die neuesten Trends im Sortiment vorgestellt: Im Februar dieses Jahres konnten BesucherInnen beispielsweise „Goodel“ entdecken, Nudeln aus roten Linsen. Oder eine Gurken-Limo von BioZisch.
Dass Bio nicht nur bei deutschen VerbraucherInnen gut ankommt, zeigt die Entwicklung auf anderen Kontinenten. In China wurden 2013 Bioerzeugnisse in einem Wert von über 12 Milliarden Dollar produziert, der Bioumsatz im Inland betrug zwischen 3 und 4,5 Milliarden Dollar. Damit hat das Land hinter den USA, Deutschland und Frankreich den viertgrößten Verbrauchermarkt für Biolebensmittel der Welt.
Der Geschäftsführer der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (Ifoam), Markus Arbenz, erklärt, dass in Deutschland Bio vor allem aus ökologischen Gründen gekauft werde, während den asiatischen VerbraucherInnen nach diversen Lebensmittelskandalen eher der Gesundheitsaspekt wichtig sei. „Biolebensmittel gelten als sicher, weil ihre Zutaten strenger zertifiziert sind als die der konventionellen Produkte.“
Markus Arbenz
Aber es ist nicht nur Asien. Die Biowelle schwappt auch bis nach Lateinamerika. Mit 18.000 BesucherInnen im vergangenen Jahr ist die Biofach Brasilien sogar noch etwas größer als ihre Schwestermesse in Schanghai. Anders als in China sei die Produktion in Lateinamerika viel stärker exportorientiert, erklärt Arbenz. Hauptabnehmer seien die USA.
Obwohl die Produktion steigt und der Umsatz wächst, ist die Bedeutung der biologischen Landwirtschaft in China und Brasilien im Verhältnis zur gesamten Agrarwirtschaft weiterhin gering. So sind in China nur 0,4 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet, in Brasilien sind es 0,3 Prozent, wie aus einem Bericht des Ifoam hervorgeht. Zum Vergleich: In Deutschland wird auf 6,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch angebaut. Lina Schwarz
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