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Das Geschäft mit Ökostrom

Versorger Hamburg Wasser und Hamburg Energie gemischten Bilanzen für 2015

Das Geschäft mit dem städtischem Ökostrom läuft nicht schlecht, aber lange nicht so gut wie erwartet. Hamburg Energie, die 2009 vom schwarz-grünen Senat gegründete Tochter von Hamburg Wasser, ist zum zweitgrößten Versorger in der Stadt aufgestiegen. Das gab der Geschäftsführer beider Unternehmen, Michael Beckereit, am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2015 bekannt. Mit 101.000 Strom- und 18.000 Gaskunden rangiert Hamburg Energie in beiden Segmenten hinter den lokalen Grundversorgern Vattenfall und Eon Hanse.

Während der Umsatz um rund zwölf Prozent auf 273 Millionen Euro gestiegen ist, fällt der Überschuss mit nur 835.000 Euro bescheiden aus. Auf eine Dividende wird die Stadt deshalb frühestens im kommenden Jahr hoffen dürfen, so Beckereit. Grund seien Verzögerungen bei der Genehmigung eines Windparks im Hafen. Zurzeit produziert Hamburg Energie mit 53 eigenen Anlagen Ökostrom für rund 30.000 Haushalte.

Deutlich erfolgreicher ist das Mutterunternehmen Hamburg Wasser. 2015 stieg der Umsatz um etwa zwei Prozent auf 562 Millionen Euro, der Gewinn stieg auf 62,4 Millionen Euro. Deshalb darf die Finanzbehörde sich auf eine Überweisung von 27,7 Millionen Euro freuen. Der größere Teil des Überschusses solle in Rücklagen und Investitionen fließen, kündigte Beckereit an. Bis 2020 will Hamburg Wasser 850 Millionen Euro in Leitungen und Abwassersiele investieren.

Der Wasserverbrauch in Hamburg ist 2015 wegen der wachsenden Einwohnerzahl leicht um 0,8 Prozent gestiegen, pro Kopf und Tag blieb er aber stabil bei sparsamen 110 Litern. Stabil sollen auch die Tarife für die Verbraucher bleiben, kündigten Beckereit und Co-Geschäftsführerin Nathalie Leroy an. Der Gaspreis hänge allerdings vom Ölpreis auf dem Weltmarkt ab und sei von einem Stadtwerk nicht zu beeinflussen. Bei Ökostrom und Wasser jedoch sollen die Verbraucherpreise im nächsten Jahr, so Leroy, „allenfalls sehr moderat angehoben werden“. smv

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