Welcher 1.-Mai-Typ sind Sie?

PolitpartyHeraus zum 1. Mai – aber wohin? Bei der Fülle an Veranstaltungen kann man schon mal den Überblick verlieren. Der taz-Test schafft Abhilfe

Sie haben was gegen hohe Mieten und Verdrängung, aber die 18-Uhr-Demo ist Ihnen zu ritualisiert? Ab in den Wedding zu "Organize – United Neighbours gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung" am Samstagnachmittag.

Wer kein Problem mit Traditionen, Bratwurst und Bier hat und Arbeitskämpfe weiter wichtig findet (1-Euro-Jobs für Flüchtlinge?!), sollte sich um 10 Uhr am Hackeschen Markt einreihen.

Seit 2009 verschwunden, jetzt das Comeback: Das internationale Proletariat finde sich bitte um 13 Uhr in Neukölln ein – Stalin-Bilder nicht vergessen!

Soll jetzt ganz anders werden: weniger Grills und Bühnen, dafür mehr Politik – und Polizei. Wer dabei sein will, sollte sich be­eilen, um nicht vor dichtge­machten Zugängen zu stehen.

Mittlerweile muss man sagen: Wer Rauchschwaden sucht, geht besser aufs Myfest, wer mal wieder eine richtig große Demo erleben will, ist hier richtig.

Zwar plant die NPD auch in Berlin Kundgebungen (siehe Seite 44), wichtiger für die Nazis ist aber ein zentraler Aufmarsch in Plauen. Gegenprotest gibt’s auch, also nichts wie hin da!

Für eine Flucht ins Grüne bietet sich das Baumblütenfest in Werder an (doch Vorsicht, Nazigefahr – könnte also doch politisch werden). Beim Maibaumstellen und Tanz in den Mai in Templin werden Hexen und böse Geister vertrieben. Ein traditioneller Lampionumzug und eine Radlersternfahrt finden in Angermünde statt. Auf dem Pflanzenmarkt in Prenzlau wird zum Familienpicknick im Seepark eingeladen. (ss)

Text Malene Gürgen
Layout Nadine Fischer