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Ruhenin Frieden

Heimaterde Immermehr muslimische EinwanderInnen lassen sich in Berlin bestatten

Fast jedeR zwölfte BerlinerIn ist MuslimA. Dass ihre Existenz in der Stadt keine Neuigkeit ist, darauf weist schon der alte türkische Friedhof an der Moschee am Neuköllner Columbiadamm hin: Das älteste Grabmonument dort erinnert an den 1798 in Berlin verstorbenen osmanischen Gesandten Ali Aziz Efendi.

Doch auch wenn der historische Friedhof gerne „ältester islamischer Friedhof Deutschlands“ genannt wird, ist er kein deutscher islamischer Friedhof: Er gehört dem türkischen Verteidigungsministerium. Der Name der benachbarten Sehitlik-Moschee, die ebenfalls der Türkei gehört, weist darauf hin, dass es sich um einen „Märtyrerfriedhof“ handelt. Hier wurden etwa im Ersten Weltkrieg gefallene türkische Soldaten begraben.

Eigenständige islamische Friedhöfe hat Berlin bisher nicht: Alle anderen Grabstätten für Muslime sind nur abgetrennte Gräberfelder auf landes- oder bezirkseigenen Friedhöfen, etwa auf dem Garnisonsfriedhof neben der Sehitlik-Moschee oder in Gatow auf dem Bezirksfriedhof. Zusätzlich sollen künftig islamische Grabfelder auf dem 12-Apostel-Friedhof in Tempelhof-Schöneberg und dem landeseigenen Friedhof in Ruhleben entstehen. Das islamische Gräberfeld in Gatow wurde 2013 um etwa 900 potenzielle Gräberplätze erweitert.

Islamische Gräber sind Dauergrabstätten und können anders als christliche auch nach Jahrzehnten nicht neu belegt werden.

Muslime werden mit dem Gesicht in Richtung Mekka und nicht im Sarg, sondern in ein Tuch gehüllt beerdigt. Die Einhaltung dieser religiösen Vorschriften ist in Berlin mit dem Inkrafttreten des Partizipations- und Integrationsgesetzes 2011 möglich geworden. Zuvor wurden fast 90 Prozent der in Berlin verstorbenen Muslime zur Bestattung in ihre Herkunftsländer überführt. Alke Wierth

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