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Silvester im TheaterValentin, Shakespeare, Offenbach

Eigentlich ja eine hübsche Idee: Silvester im Theater, vorher ein wenig gepflegte Völlerei, dann beim Böllern über Subtext und Meta-Ebene diskutieren, was nach dem dritten Gläschen manchmal besser geht – oder auch nicht vermisst wird. Was beim Blick auf die Jahresendspielpläne wahrscheinlicher scheint. Das Theaterpublikum möchte da offenbar vor allem unterhalten werden.

Die Schwankhalle zeigt zum Beispiel ein Best-of der bisherigen Valentin-Programme. Eine „norddeutsche B-Mannschaft“, wie es in der offiziellen Ankündigung mit offenherzigem Charme heißt, taucht noch einmal tief in Valentins Oeuvre ein, danach gibt’s Musik und Tanz, gefeuerwerkt wird auf dem Deich hinterm Haus.

Bei der Shakespeare Company ist die im vorletzten Sommer im Bürgerpark als „magical mystery tour“ präsentierte Fassung von „Der Sturm“ am Montag gleich zweimal zu sehen. Auch hier wird hernach gefeiert, auch mit ein bisschen Abschiedsgefühlen. Zwar ist die Company noch zu Gast in der Concordia, aber das neue Theater am Leibnizplatz nähert sich seiner Vollendung, die Zukunft des traditionsreichen Hauses in Schwachhausen ist nach wie vor nicht geklärt. Schade wär’s ja.

Das Theater Bremen serviert an Silvester dreigleisig: nachmittags gibt es John von Düffels „Buddenbrooks“-Bearbeitung, im Großen Haus dann am frühen Abend die wirklich sehenswerte „Banditen“-Inszenierung von Herbert Fritsch und etwas später dann Samir Akikas neuester Wurf „Funny, How!“ („Banditen“-Foto: Jörg Landsberg)

■ „Best of Valentin“: Montag, 21.30 Uhr, Schwankhalle; „Der Sturm“: Montag, 16 & 21.30 Uhr, Concordia; „Die Buddenbrooks“: 16 Uhr, Kleines Haus; „Die Banditen“: Montag, 19 Uhr, Theater am Goetheplatz; „Funny, How?“: 21 Uhr, Kleines Haus

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