Was tun in Hamburg?
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Fr, 1.4., 21 Uhr, Astra-Stube
Lärm, der wehtut
Seit einem bierseligen Abend im legendären Heinz Karmers Tanzcafé am 14. November 1994 spielen Bernd Kroschewski, Kolja Marquardt, Oliver Bolender und Ralf „Err Jott“ Jucknieß als Potato Fritz schon gemeinsam Noiserock – ohne Pause, ohne Besetzungswechsel. Und ohne Kinkerlitzchen: Gitarren und Bass klingen erklärtermaßen so schmutzig wie das Pflaster vor der „‘Mutter‘, auf das man im Morgengrauen nach Verlassen der Kneipe knallt“. Dazu Kroschewskis Gesang – ein Seele-aus-dem-Leib-Brüllen – und das Schlagzeug, aus dem Err Jott die Scheiße prügelt. Lärm für Menschen, die mögen, wenn es auch mal wehtut. Mit ebenso viel Adrenalin wie Melodiebewusstsein.
Mi, 30.3., 19.30 Uhr, Kampnagel
Plädoyer für Reisefreiheit
Leben und Kunst zusammenzubringen und dabei in einem geduldigen kollektiven Prozess Produktionen zu entwickeln, das ist die große Stärke des transnationalen Kunstprojekts Hajusom, in dem junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen gemeinsam mit erfahrenen KünstlerInnen Performancetheaterstücke erarbeiten. In ihrem neuen transkontinental entwickelten Stück „Aller et retour“ treffen die Hajusom-PerformerInnen nun auf junge KünstlerInnen, die sich mit den postkolonialen Herrschaftsstrukturen in ihrer Heimat Burkina Faso auseinandersetzen und dabei neue Identitätskonzepte entwickeln. Heraus gekommen ist ein gemeinsames Manifest für Reisefreiheit, das von Mittwoch bis Samstag auf Kampnagel zu sehen ist.
Do, 31.3., 20 Uhr, Kampnagel
Sterbender Posaunist
Der belgische Choreograf und Theaterregisseur Alain Platel schert sich um Genregrenzen nicht viel. Gemeinsam mit dem Regisseur Frank Van Laecke entwickelte er sein aktuelles Stück „En avant, marche!“ denn auch als Gesamtkomposition aus Sprech-, Musik- und Tanztheater. Dessen heimlicher Protagonist ist eine Blechblaskapelle, in einer Revue erzählt es Momente aus dem Leben eines sterbenden Posaunisten. Entwickelt wird das Stück an jedem Aufführungsort gemeinsam mit lokalen Laienorchestern. In Hamburg sind das die 30 MusikerInnen vom Musikzug Hoisdorf. Ein liebe- und humorvoller Abend über Amateurorchester als soziales Refugium und über den Trost, den man in der gemeinsamen Leidenschaft zur Musik finden kann.
Di, 29.3., 19.30 Uhr, Literaturhaus