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Gedenken Mit seinen Aktionen macht Philipp Ruch auf Srebrenica aufmerksamErinnern an den Völkermord

Er war vermeidbar – der Völkermord von Srebrenica. Vor allem die Vereinten Nationen leisteten zu wenig Hilfe. Und für die, die damals alles miterlebten, war es schrecklich, zu sehen, wie schnell die Erinnerung an die Schuld schwand.

Erfreulich ist es, dass jemand, der damals noch ganz jung war, das Thema immer wieder aufgriff: Philipp Ruch. Sein „Zentrum für Politische Schönheit“ errichtete zum Beispiel eine „Zone der Sprachlosigkeit“ um das Brandenburger Tor. Im Film „Himmel über Srebrenica“ ließ er als Regisseur die Akteure, basierend auf Protokollen aus dem UN-Führungsstab, selbst sprechen.

Mit den „Säulen der Schande“ bezog Ruch das Publikum ein: Was bleibt von 8.372 getöteten Menschen? In ganz Europa sammelten Menschen Schuhe – genau 16.744, für jedes Opfer zwei. Leuchtende weiße Buchstaben, ein „U“ und ein „N“, jeweils 8 Meter hoch, wurden damit gefüllt; darin Einschusslöcher, in die Schuhe aus ostbosnischen Massengräbern eingelassen sind.

Ein Mahnmal wider das Vergessen und aufgestellt am Friedhof von Potocari unweit von Srebrenica. Bei der taz.lab-Veranstaltung „Funken für eine Revolution“ werden wir mit Phi­lipp Ruch darüber diskutieren, ob im „radikalen Humanismus“ (Ruch) die Kraft für eine Erneuerung und ein Gegensteuern in einer von der Globalisierung bestimmten Gegenwart liegen kann.

Was ist eigentlich radikal? Und vor allem, wie können wir neu denken und handeln?

Amela Maldosevic Erich Rathfelder

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