Wohin in Bremen?:
Freitag, 20 Uhr, Schwankhalle
The Desert
2013 feierte das Tanzstück „The Desert“ von Helge Letonja Premiere. „The Desert“ war der dritte und letzte Teil der Trilogie „Displacing Future“ über Migration und Flucht. Inhaltlich allerdings hatte sich seine Arbeit damit bekanntlich gar nicht erledigt – also wurde die Choreografie 2015 wiederaufgeführt. Und auch jetzt lohnt sich ein erneuter Blick auf das Stück, das assoziativ um Angst, Vertreibung und Ohnmacht kreist. In der sinnbildlichen Wüste zwischen Nicht-mehr und Noch-nicht fügen die fünf TänzerInnen Fragmente zu Skizzen, die sich, die Weltgeschichte zeigt‘s, stetig verändern.
Samstag, 20 Uhr, Turmzimmer im Schlachthof
Pyramus und Thisbe
Pyramus und Thisbe: Zwischen ihnen steht das Gesetz der Väter und eine rissige Wand, die ihre Häuser und Herzen voneinander trennt. So suchen die zwei nach Wegen für ihr Begehren – und finden zuletzt nur den Tod. Im Raunen und Singen durch die Wand berühren sich ihre Stimmen, wird die Liebe gelebt. Das Stück verknüpft Johann Adolf Hasse’s barocke Oper „Piramo e Tisbe“ mit Cembalo, Keyboard und einer elektronischen Komposition für vier Lautsprecher von Dario Quinones. Die experimentierfreudige Inszenierung von Benjamin van Bebber – die Sängerinnen Lisa Schmalz und Marie Sophie Richter singen sich in einer Szene gegenseitig in den Hals! – ist eine Produktion des Cobratheater.Cobra, einem KünstlerInnen-Netzwerk, das seine Verbindlichkeit aus der Bereitschaft, einander zu kritisieren, generiert. Das Prinzip der Ansteckung lässt das Netzwerk unreguliert wachsen. Der Cobra geht es nicht um die Wiederenkennbarkeit seiner Handschrift, Pluralität, Auseinandersetzung, Widerspüche und den Schritt ins Unbekannte und Unverstandene.
Samstag, 20 Uhr,Friese
Sissi & die Chinesische Wäscherei
„Sissi und die Chinesische Wäscherei“ sind bekannt für eigenwillige Kombinationen. Eine Kombination ist die Truppe schließlich auch, nämlich aus dem Konzertveranstalter Sissi Concerts und der Chinesischen Wäscherei, die einst vornehmlich Lesungen veranstaltet hat. Beide Gruppen bilden seit nunmehr zwölf Jahren ein Kollektiv, deren Mitglieder sich angeblich im Polizeikessel kennengelernt haben. In Wahrheit kann es auch anders gewesen sein – herausgekommen ist jedenfalls eine Truppe, die die Friese mit Konzerten und Performances, Lesungen und Festivals beglückt, ohne die Bremens subkulturelle Szene um einiges ärmer wäre. Am Samstag ist Belgien zu Gast: Das Analog-Synth-Trapez DSR-Lines und die New-Age-Horror-Blueser Ogon Batto aus Antwerpen, die Trash-Folker Bear Bones, Lay Low aus Brüssel und Draaier Frezer aus Gent, der laut Wäscherei „Kontaktmikrofonierung zwischen Feedback, Noise und Beschichtungsrinne“ betreibt, treffen auf die Kölner Ambient-Krauter Autistic Argonauts.
Sonntag, 16 Uhr,Haus im Park
Osterkonzert
Deutsche Volkslieder sind beliebt in Japan, Kinder lernen in der Schule Lieder wie „O Tannenbaum“ und „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ – allerdings mit japanischem Text. Umgekehrt ist japanisches Liedgut in Deutschland eher unbekannt – umso interessanter ist das Osterkonzert in der Kulturambulanz: Die Hannoveraner Sopranistin Yuko Ito singt japanische Volkslieder. Begleitet wird sie in von Masako Yoshida am Cello, die seit 2011 in Deutschland lebt und als Solocellistin im Philharmonic Volkswagen Orchestra spielt sowie von Nozomi Mizoguchi am Piano.
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