Klimakrieg in Syrien?

KONFLIKT Politiker sehen Dürre und Migration als Kriegsursache. Wissenschaftler widersprechen

BERLIN taz | Vor allem in den USA und Großbritannien sehen führende Politiker den Klimawandel als eine der Ursachen des Syrien­konflikts. Dieser Ansicht haben jetzt Klimawissenschaftler des Deutschen Klimakonsortiums (DKK) widersprochen. Der Klimawandel sei bei Konflikten „nur ein Treiber unter vielen“, heißt es in einer Erklärung der Wissenschaftler.

„Unsere Daten erlauben keine solchen Rückschlüsse“, sagt Paul Becker vom Deutschen Wetterdienst zu den Behauptungen, die Dürre in Syrien sei Folge des Klimawandels. Auch wird die Annahme infrage gestellt, dass Landflucht der Bauern zum Ausbruch des Konflikts geführt habe. Eine „Kausalität zwischen Dürre, Migration und Konfliktausbruch“ sei nicht haltbar, heißt es.

Entsprechende Studien werden von der Regierung der USA immer wieder zitiert. Das DKK warnt davor, Klimawandel und Migration vor allem unter militärischen Aspekten zu sehen.

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