: LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen
Droge macht sprachlos
betr.: „Die neue Anti-Drogen-Partei“, taz vom 4. 3. 16
Angesichts des Terrorrs von Assad, Putin, Erdogan, den Scheichs und der Rüstungsindustrie kann ich mich so aufregen, dass ich mitunter auch zu Tranquillizern greifen möchte. Aber : Droge macht sprachlos.
Ist der Brei so klebrig und der Tellerrand in Berlin so hoch, dass der Überblick verloren geht ? Zuviel davon macht auch zahnlos.
Da kann ich nur frisches Gemüse und vor allem Äpfel (damit frau/man wieder richtig zubeißen kann) aus Schleswig-Holstein empfehlen: Bio, ohne Zusatzstoffe!
DIETMAR RAUTER, Kronshagen
Abschottung
betr.: „Schleuserjäger noch auf dem Trockenen“, taz vom 3. 3. 16
Bundeskanzlerin Angela Merkel betont immer wieder, wie wichtig es sei, die Außengrenzen Europas zu schützen und die Schleuserbanden zu bekämpfen. Dazu sollen nicht nur Schiffe von Frontex, sondern auch von der NATO eingesetzt werden. Als dritte Verbündete soll auch die Türkei mit eingespannt werden. Dabei bleibt es völlig offen, wie es dann aus den Kriegsgebieten Flüchtenden möglich sein soll, um Asyl nachzusuchen.
Welche Aufgabe soll den dann in der Ägäis patrouillierenden Schiffen zukommen, um mit aller Macht den „Flüchtlingsstrom“ zu stoppen? Etwa Schiffe versenken? Eine Lösung, die auf gewalttätige Abschottung an Europas Außengrenzen basiert, ist jedenfalls mit der Genfer Flüchtlingskonvention nicht zu vereinbaren.
HELGA SCHNEIDER-LUDORFF, Oberursel
Freundschaft
betr.: „Einsamer Segler“, taz vom 3. 3. 16
Das Foto im Zusammenhang mit dem respektlos-dümmlichen Geschreibsel ist für mich eine Störung der Totenruhe und tiefe Kränkung der Angehörigen.
Ich kenne diesen „einsamen Segler“ nicht, weiß nichts von seinem Leben oder den Umständen seines Todes. Trotzdem: wir sollen unsere Mitmenschen achten – ob lebendig oder tot. Über den psychischen Zustand des Verfassers zu spekulieren, soll hier nicht das Thema sein. Pseudo-Satire ist jedenfalls kein Ersatz für Therapie.
Übrigens: Die Segler aus Nordrhein-Westfalen, die ich kenne, sind mit der Mission der Völkerverständigung auf den Weltmeeren unterwegs, mit grenzenloser Freundschaft im Herzen, mit einem Vertrauensvorschuss gegenüber Fremden und dem verbindenden Kosmos des gemeinsamen Musizierens!
CLAUDIA LIEBERS, St. Augustin
Alkohol ist legal
betr.: „Volker Beck legt alle Ämter nieder“, taz vom 3. 3. 16
Im Artikel steht: „Volker Beck ist nicht der erste Abgeordnete, der wegen Drogenvorwürfen in Schwierigkeiten gerät“.
Richtig, die Liste der Politiker, die unter Alkoholeinfluss Straftaten verübt haben, ist lang. Ich erinnere an Otto Wiesheu, der 1983 mit 1,75 Promille einen Autounfall verursacht hat, bei dem ein Mensch getötet und ein Mensch schwer verletzt wurde. Wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs wurde er zu 12 Monaten Bewährungsstrafe sowie zu einer Geldstrafe von 20.000 DM verurteilt. Dem Bayerischen Landtag gehörte er weiterhin bis 2005 an. Mal sehen, wie bei Volker Beck entschieden wird, der niemandem geschadet hat. Aber Alkohol ist eben legal …
TOBIAS WOLF , Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen