: KINDER
KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen
Musik hilft ja eigentlich gegen alles: Angst, Langeweile, schlechte Laune. Und das Gute an Musik ist: man kann sie selber machen, singen, Instrumente bedienen. Dazu tanzen. Oder einfach nur zuhören und genießen. Das alles geht am Samstag und am Sonntag, jeweils ab 12 Uhr geballt im FEZ in der Wuhlheide. Dort findet das „Musikfestival Klangwelten“ statt. Über 40 Konzerte aus den Bereichen HipHop, Klassik, Weltmusik und Pop sind dort angekündigt, darunter auch mit Musik gespickte Theateraufführungen wie „razzz – das Beatboxmusical“ oder „Die Bremer Stadtmusikanten“. Es dürfen Instrumente ausprobiert werden, Ausstellungen angesehen und Workshops besucht. In „Der Geschwister-Roboter“ entlocken die Kids mit Unterstützung professioneller Geräuschemacher Küchengeräten professionelle Geräusche und fügen sie zu einem kleinen Hörspiel zusammen. Anderswo wird getanzt, Beatbox geübt oder schön getrommelt (musikfestival-klangwelten.de, ab 4 Jahren, Eintritt 4,50€, Familien 14,50 €).
Im Konzerthaus werden am Sonntag „Entdeckungsreisen in die Welt der Musik“ unternommen. Um 11 Uhr und um 15 Uhr machen Kinder ab sechs Jahren unter dem Motto „Im Wald und auf der Heide“ einen Ausflug in die Natur. Ihr Begleiter ist der Jägerbursche Max, den manche eventuell schon aus Carl Maria von Webers „Freischütz“ kennen. Musiker des Konzerthausorchesters und Sänger des Hauses führen unter der Leitung von Ferenc Gábor aber auch Lieder von Rossini und Mendelssohn Bartholdy auf, dazu wird eine Geschichte vom sich wandelnden Jägerleben erzählt (Karten Kinder 5 €, Erwachsene 12 €).
Und an Musik in den heimischen Hallen muss auch kein Mangel herrschen. Werner Holzwarth hat „Altes Liedgut frisch aufgepöbelt“ und macht mit „Leise pieselt das Reh“ Kindern eine große Freude. Insbesondere wenn gerade alles mit Arschipupikacka irre witzig ist. Und das ist ja eine erstaunlich lang anhaltende Phase. Das Liederbuch hält Klassiker wie „Von den blauen Bergen kommen wir“ bereit, erfreut aber auch mit „Ein Donut liegt im Auto“, in dem auf die Melodie von „Ein Männlein steht im Walde“ das runde Gebäck ein Mäntlein aus lauter Flusen anhat. Auf der mitgelieferten CD intonieren Kinder und Erwachsene mit Mut, Verve und Schmiss auch die internationale Version von Frère Jacques, „Froh zu sein bedarf’s nicht wenig“ oder „Hein Vogels Hochzeit“. Die Illustrationen von Lilli L’Arronge sind subtil dem Wahnsinn auf der Spur, besonders die in „O Tannenbaum“ gezeichnete Feuerwehr, die nackt daherkommt, kommt bei den jungen Salonrevoluzzern gut an (Klett Kinderbuch, 19,95 €).
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