piwik no script img

PorträtSchwimmstar von morgen

Schwimmerin mit viel Talent: Maxine Wolters  Foto: dpa

Manchmal lässt es sich exakt benennen, wann eine Sportlerkarriere ihren Anfang nahm. Bei Maxine Wolters war das im Alter von neun Jahren – unmittelbar nach ihrem ersten Schwimmkurs. Die gebürtige Hamburgerin hatte eine Entdeckung gemacht: „Mama, ich fühle das Wasser“, hatte sie ihrer Mutter begeistert erzählt. Die konnte das ganz genau nachvollziehen. Schließlich war Marion Wolters früher selbst eine Weltklasseschwimmerin. 1992 nahm sie an den Olympischen Spielen in Barcelona teil.

Ihre Tochter macht es ihr nach: Die 16-Jährige, die beim Verein SG Bille im Hamburger Stadtteil Bergedorf schwimmt, gewann bei den European Games in Aserbaidschans Hauptstadt Baku Gold über 200 Meter Lagen, Silber über 200 Meter Rücken und Bronze mit der vier mal 100 Meter Lagen Mixed-Staffel.

Bestens läuft es für Wolters auch jenseits des Beckens. Vor Kurzem belegte sie unter 43 Nominierten bei der bundesweiten Wahl zum „Eliteschüler des Sports 2015“ den dritten Platz. Um in den Kreis der Anwärter zu gelangen, müssen die sportlichen und schulischen Leistungen außergewöhnlich gut sein. Letzteres gelang ihr mit einem Notenschnitt von 1,3.

„Betrachtet man allein die Ergebnisse in Schule oder Sport, so sind die Erfolge für sich schon herausragend“, sagt der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Ole Bischof. „Aber in beiden Bereichen so ein hohes Niveau zu erreichen, verdient allerhöchsten Respekt.“

Im Sommer 2013 wechselte Wolters an den Olympiastützpunkt (OSP) Hamburg/Schleswig-Holstein; seitdem geht sie dort auf die Eliteschule des Sports. Zwei Jahre pendelte sie zwischen ihrem Elternhaus in Escheburg und dem OSP in Hamburg-Dulsberg hin und her. Durch den Wechsel auf das Sportinternat im Sommer 2015 hat sie tagsüber auch Momente, in denen sie sich einfach ausruhen kann.

Wolters wird bald auch auf der Kinoleinwand zu sehen sein: Der Filmemacher Guido Weihermüller ist durch ihre frühen Erfolge auf die Schwimmerin aufmerksam geworden. Für sein Projekt „Die Norm“ hat er neun Spitzensportler ein Jahr lang auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im August begleitet.

Weihermüller wollte he­rausfinden, wie Spitzenathleten ihr Leben organisieren, Rückschläge und Misserfolge verarbeiten und zeigen, was sie vorantreibt. Letzteres kann Wolters eindeutig benennen: „Ein Traum ist natürlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen dieses Jahr, aber auch mit einer Nominierung für die Europameisterschaften wäre ich sehr zufrieden.“ Gör

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen