Naturkosmetik: Die am weitesten verbreiteten Label
Kontrollierte Natur-Kosmetik
Produkte mit dem Siegel des Bundesverbands Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungs- und Körperpflegemittel (BDIH) enthalten garantiert keine synthetischen Fette und Öle, Duft- und Farbstoffe, keine Silikone sowie Paraffine und andere Erdölprodukte. Erlaubt sind einige naturidentische Konservierungsstoffe und wenige chemische Verarbeitungsverfahren. Tierische Rohstoffe wie Milch und Honig sind gestattet, Rohstoffe von toten Wirbeltieren oder Tierversuche nicht. www.kontrollierte-naturkosmetik.de und www.ionc.info
Natrue
Bei dem Siegel der Interessengemeinschaft Natrue gibt es drei Zertifizierungsstufen. Der jeweils erforderliche Anteil an Naturstoffen hängt von der Produktgruppe ab. Bei der Stufe „Naturkosmetik“ gibt es keine Vorgaben. Bei der Stufe „Naturkosmetik mit Bio-Anteil“ stammen mindestens 70 Prozent der natürlichen oder naturnahen Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischer Erzeugung oder kontrollierter Wildsammlung. Bei der Zertifizierungsstufe „Bio-Kosmetik“ liegt dieser Anteil bei mindestens 95 Prozent. www.natrue.org/de/
Demeter
Beim Gütesiegel des gleichnamigen Öko-Anbauverbands sind gentechnisch gewonnene Inhaltsstoffe, synthetische Duftstoffe, Erdölabkömmlinge und Rohstoffe aus Tieren tabu. Priorität hat zudem der biodynamische Anbau nach den strengen Demeter-Richtlinien. Das Siegel kennzeichnet Kosmetik, die mindestens 90 Prozent Demeter-Rohstoffe enthält. Ist ein geringerer Anteil in Demeter-Qualität verfügbar, dürfen bis zu 33 Prozent der Zutaten „in Umstellung auf Demeter“ oder bio-zertifiziert sein. www.demeter.de
Naturland
Bei Naturkosmetik mit dem Siegel des ökologischen Anbauverbands Naturland müssen mindestens 20 Prozent der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs sein und 95 Prozent davon aus Naturland-Erzeugung stammen. Nicht erlaubt sind Nanopartikel. Einige Konservierungsstoffe dürfen bis zu maximal 5 Prozent enthalten sein, müssen aber kenntlich gemacht werden. Tierische Rohstoffe wie Honig oder Milch sind zugelassen, Tierversuche sind tabu. www.naturland.de
Ecocert
Beim Label „Biokosmetik“ der unabhängigen Kontrollorganisation Ecocert stammen 95 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe in der Rezeptur und mindestens 10 Prozent der gesamten Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau. Beim Label „Naturkosmetik“ liegt der jeweilige Anteil bei mindestens 50 beziehungsweise mindestens 5 Prozent. www.ecocert.de
Vegan
Die Vegane Gesellschaft zertifiziert mit ihrem Label Naturkosmetik aus ausschließlich pflanzlichen Rohstoffen. Tierische Inhaltsstoffe, auch Bienenwachs, Propolis oder Lanolin aus Wolle, sind nicht erlaubt. Weder bei der Entwicklung noch bei der Herstellung dürfen Tierversuche durchgeführt worden sein. Kriterien für Naturkosmetik oder ökologischen Anbau gibt es nicht. www.vegan.at ks
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