kommentar: Stöiberhead, voll aufgedreht
Aus den Koalitionsverhandlungen dringt kaum etwas an die Ohren der Öffentlichkeit – außer „Heavy Metal“.
Nachdem der Kanzler am Montag die zweite Runde der Koalitionsverhandlungen vorzeitig verlassen hatte, ließ er vor 300 gespannten Gästen der US-Handelskammer in Deutschland (AmCham) den aktuellen Stand der Unterredungen durchblicken: „Da war nicht Bach, sondern eher Heavy Metal.“ Am Montagabend von RTL-Reportern darauf angesprochen, konnte selbst ein übermüdeter Roland Koch (CDU) dem Vergleich nur beipflichten: „Tja, das ist doch gut so, das muss ja auch mal sein!“
Anders als Gelegenheitshörer Koch präzisierte der bekennende Scorpions-Fan Schröder seine Vorstellung von echtem Heavy Metal bzw. seinen Eindruck von den Koalitionsverhandlungen: „Da waren noch viele Dissonanzen und noch zu wenig Harmonie“, wie man sie von den gottesfürchtigen Fugen eines Johann Sebastian Bach kennt. Offenbar geht es also laut und aggressiv zu im Konrad-Adenauer-Haus.
Der Begriff selbst stammt von der Band Steppenwolf, die 1968 in „Born To Be Wild“ den Klang schwerer Motorräder als „heavy metal thunder“ besingen und erstmals harte Gitarrenmusik als Soundtrack für Freiheitsdrang und Unangepasstheit empfehlen. Womit bewiesen wäre, dass Schröders rätselhafte Bemerkung auf Edmund Stoiber gemünzt war – denn schließlich heißt’s bei Steppenwolf: „Yeah, Darlin’ go make it happen / Take the world in a love embrace / Fire all of your guns at once / And explode into space.“ FRA
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