Wohin in Bremen?:
Samstag, 2. 1., 20 Uhr
Henning Pertiet
Im Gerken wird wahrlich nicht lang gefackelt. Schon einen Abend nach Neujahr spielt Henning Pertiet dort allein am Klavier Blues und Boogie Woogie. Nachdem er sich zuletzt gern auch improvisierend an Kirchenorgeln gesetzt hat oder sich ins freie Spiel mit dem Geiger Johannes Haase begab, ist das nun wieder ein Heimspiel. Geografisch, weil Pertiet ganz in der Nähe wohnt, aber auch musikalisch, weil ihm der Boogie quasi in den Genen liegt, ist er (also Pertiet) doch immerhin der Neffe des berühmten Gottfried Böttger.
Gerken
Freitag, 8. 1., 19.30 Uhr
Ein Sommernachtstraum
Nun soll es ja doch noch kalt werden. Umso gelegener kommt der „Sommernachtstraum“ der Bremer Shakespeare Company, der einen Vorgeschmack auf Zukünftiges gibt, auch wenn den wenigsten unter uns Erlebnisse blühen wie dem Personal in Shakespeares Schwank, dem ja durchaus derbe mitgespielt wird. Bekanntlich muss Titania, die Gattin von Oberon, wegen eines Zaubertranks mit einem Esel kopulieren, der nicht einmal einer ist, sondern, wissen wir als Publikum natürlich, aber Titania nicht, nur ein verwandelter Schreiner, was ihr wahrscheinlich auch nur unwesentlich besser zusagen würde. Aber es geht ja auch in diesem Werk nicht so sehr um Zaubertricks als um das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit. Benno Ifland, kürzlich in der Tango-Oper als Schauspieler zu bewundern, hat 2012 diesen immer noch frischen Abend inszeniert.
Foto: Marianne Menke
Theater am Leibnizplatz
Freitag, 8. 1. & Samstag, 9.1., 20 Uhr
Angela Schuboth: Körper machtlos
Das sogenannte Fest der Liebe und der in der Regel mit ähnlich besinnungsloser Bedeutungszuschreiberei begangene Jahreswechsel gehen in der Regel mit allerlei ungesundem Lebenswandel einher. Zu Körpererfahrungen anderer Art lädt die Schwankhalle deshalb im Januar mit drei Gastspielen, von denen das erste die in Bremen bereits verschiedentlich in Erscheinung getretene Angela Schuboth bestreitet. Im neuesten Teil ihres Zyklus „Körper ohne Macht“ widmet sie sich (nach Hingabe, Erschöpfung und Heilung) der Auflösung. Indem die Performerin versucht, die Kontrolle über ihren Körper so weit wie möglich aufzugeben, will sie ihm seine Stärke zurückgeben. Um dem Publikum Gelegenheit zu geben, sich ganz entschlackt diesem Kunststück zu widmen, gibt es eine mobile Sauna am Deich, die vor und nach den Vorstellungen unentgeltlich benutzt werden kann.
Schwankhalle
Donnerstag, 7. 1., 19 Uhr
Willy Schwarz
Wenn in einer Ankündigung zu einem Auftritt von Willy Schwarz steht: „Instrumente und Gesang“, dann ist das eine geradezu fahrlässige Untertreibung. Schließlich spielt der in Bremen lebende gebürtige US-Amerikaner mehrere Dutzend Instrumente, unter denen wiederum etliche aus fernen Ländern stammen. Weshalb Schwarz natürlich auch geradezu prädestiniert ist für einen „Dialog der Kulturen“, wie er angekündigt ist. Auf dem Programm steht jüdische Musik aus Amerika, Äthiopien, Deutschland, Indien und Spanien.
St.-Petri-Dom
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