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Nach Kündigung der PornodarstellerinJulia Pink tritt aus der Kirche aus

Enttäuscht von der Kirche: Julia Pink Foto: privat

BERLIN | Die Pornodarstellerin mit dem Künstlernamen Julia Pink ist am Donnerstag aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Ihr war von der Diakonie Neuendettelsau, bei der sie Behinderte betreute, gekündigt worden, als ihr Hobby bekannt wurde. Pink stellte ihre sexuellen Begegnungen ins Netz, wo sie gegen Bezahlung abgerufen werden konnten. Ihr Verhalten stelle „eine schwerwiegende persönliche sittliche Verfehlung“ dar und sei damit ein Kündigungsgrund, hatte die Diakonie argumentiert. Pinks Versuch, sich vor Gericht gegen die Kündigung zu wehren, hatte keinen Erfolg. Auch ihre Berufung beim Bundesarbeitsgericht war im September abgewiesen worden. Pink führte das auf die Ausnahmestellung der Kirchen in Deutschland zurück, die es ihnen erlaube, besondere Ansprüche an ihre Mitarbeiter zu stellen. „Hätte ich bei Lidl gearbeitet, hätte ich Recht bekommen“, sagte sie der taz. Es werde mit zweierlei Maß gemessen, das sei nicht in Ordnung. Enttäuscht von der Kirche trat Pink nun aus. Sie hatte 16 Jahre bei der Diakonie in Neuendettelsau gearbeitet. (taz)

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