RAUMFAHRT: Apathisch in den Weiten des Weltalls
MOSKAU/WASHINGTON | Raumfahrt macht träge: Lange Reisen ins Weltall können den Schlaf-Wach-Rhythmus von Astronauten massiv durcheinanderwirbeln. Das fand ein US-Forscherteam mit deutscher Beteiligung heraus. Die Wissenschaftler untersuchten dazu die sechs Männer, die 2010/11 beim Moskauer „Mars500“-Experiment rund 17 Monate lang in einem Raumschiffmodell einen Flug zum Mars simulierten. Die drei Russen, ein Franzose, ein Italiener und ein Chinese bewegten sich zunehmend weniger und verbrachten immer mehr Zeit mit Ausruhen und Schlafen, berichtet das Team im amerikanischen Fachjournal PNAS. „Ihre Schlafgewohnheiten ähnelten denen von überwinternden Polarforschern“, sagte das deutsche Teammitglied Mathias Basner. Gründe seien vor allem schlechte Beleuchtung sowie Monotonie an Bord. Im All sei Passivität besonders gefährlich, warnte Basner. „Hierdurch können der durch die Schwerelosigkeit bedingte Knochen- und Muskelabbau sowie die Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems noch verstärkt werden.“ Die Studie unterstreiche die Bedeutung einer richtigen Beleuchtung in einem Raumschiff. (dpa)
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