Gegen "aufhetzende Reden"

Protest Rund 1.600 Menschen folgen in Hannover einem Aufruf zur Demonstration gegen die Alternative für Deutschland

HANNOVER taz | Auf dem AfD-Bundesparteitag im Congress Centrum Hannover hatte der niedersächsische Landesvorsitzende Armin Paul Hampel unter Applaus die Gegendemonstranten als „Mob“ und „Kriminelle“ bezeichnet. Wenig später, am Samstag gegen Mittag, erschien dieser „Mob“ dann tatsächlich.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt folgten rund 1.600 Demonstranten dem Aufruf des Bündnisses „Bunt statt Braun“, ein „Zeichen für Solidarität und Weltoffenheit“ zu ­setzen.

Auf dem Theodor-Heuss-Platz, am Ort der Abschlusskundgebung gleich neben dem AfD-Tagungszentrum, löste ein Polizeieinsatz Irritationen aus. Einsatzkräfte bemühten sich, die Demonstrantionsspitze von linken Gruppen nicht auf den Platz zu lassen. Gerangel und Geschubste folgten. Es war nur ein kurzer Zwischenfall.

Von der Bühne, an der „Refugees welcome“ prangte, erklärte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD), er wolle nicht für oder gegen eine Partei demonstrieren, sondern ihm gehe es um Inhalte, „um nationalistische, rassistische, aufhetzende Reden, denen wir gemeinsam mit aller Kraft entgegentreten müssen“. Zustimmung bekam ebenso Heinz-Dieter Braun, Sprecher verschiedener Bündnisse gegen rechts, als er erklärte, dass es keine demokratische Gleichbehandlung für menschenfeindliche Propaganda geben dürfte, „auch nicht für eine rassistische Alternative, die mit Schlips und Kragen in Parlamente einziehen will“.

Andreas Speit