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Neuer Angriff mit Messer

TEMPELBERG Streit über Videokameras

JERUSALEM taz | Die Welle der Gewalt in Israel und in den Palästinensergebieten ebbt nicht ab. Bei einer erneuten Messer­attacke auf israelische Soldaten wurde laut Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan ein minderjähriger Palästinenser getötet und ein weiterer Palästinenser verhaftet. Der Zwischenfall ereignete sich am Grenzübergang Dschalame im Norden des Westjordanlands. Die Zahl der Todesopfer seit Anfang Oktober stieg damit auf 69 Palästinenser, darunter 43 mutmaßliche Attentäter. Auf israelischer Seite wurden 11 Menschen ermordet.

Anfang vergangener Woche einigten sich Israel und Jordanien unter der Schirmherrschaft von US-Außenminister John Kerry, der erneut im Nahen Osten zu vermitteln versucht, über das Anbringen von Überwachungskameras auf dem Tempelberg. Damit sollen Provokateure abgeschreckt und gegebenenfalls dingfest gemacht werden. Der Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Plateau vor dem muslimischen Felsendom und der Al-Aksa-Moschee hatte die aktuelle Gewaltwelle ausgelöst.

Ungeachtet gegensätzlicher Beteuerungen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu glaubt eine Mehrheit der Palästinenser, dass Israel den seit 1967 geltenden ­Status quo verändern will. Tatsächlich ist es der Groß­mufti von Jerusalem, Mohammed Hussein, der sich eine Rückkehr zur Vorkriegssituation wünscht. Damals war Juden der Besuch auf dem Tempelberg verboten.

Die aktuelle Regelung gibt der Stiftung Wakf die Verwaltungsobhut für die heiligen islamischen Stätten, während Israel für die Sicherheit auf dem Tempelberg zuständig ist. Israelische Polizisten stoppten Anfang letzter Woche Angehörige der Wakf, als sie Videokameras anbringen wollten. Laut Regierungsmitteilung will Israel das Anbringen der Kameras direkt mit Jordanien koordinieren. S.K.

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