Mülltonnen werden verschickt

Recycling Stadtreinigung will flächendeckend Bio- und Altpapiertonnen in Haushalten durchsetzen

„Wir gehen davon aus, dass viele Bestellungen für neue Tonnen eingehen werden“

Jens Kerstan, Grüner Umweltsenator

Hamburg erhöht den Druck auf Recycling-Muffel. Die Stadtreinigung will jetzt rund 45.000 Wohnungseigentümer auffordern, die seit 2011 geltende Wertstoffverordnung der Stadt tatsächlich auch umzusetzen. Danach sind sie verpflichtet, auch Tonnen für Papier und Bioabfall aufzustellen. Das aber verweigern viele bislang.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) unterstützt die Stadtreinigung bei dem Versuch, Hauseigentümer an die Rechtslage zu erinnern. „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Wochen viele Bestellungen für neue gelbe, blaue oder grüne Tonnen eingehen werden“, so Kerstan. Und wenn nicht, kennt der Senator schon die Konsequenzen. Wer sich weiter weigere, müsse „damit rechnen, die fehlenden Tonnen angeliefert zu bekommen und aufstellen zu müssen“. Sein Ziel sei, dass alle HamburgerInnen „die Möglichkeit für eine haushaltsnahe Mülltrennung bekommen“.

Seit Beginn des Recycling-Programms 2011 ist in Hamburg die Zahl der Restmülltonnen nach Angaben der Stadtreinigung um rund zwei Prozent auf 286.500 gesunken. Zugleich stieg die Zahl blauer, gelber und grüner Wertstofftonnen auf mehr als 360.000. Dennoch belegt Hamburg im Recycling-Ranking der Bundesländer weiterhin einen der hinteren Plätze. smv