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UNTERM STRICH

Der ungarische Regisseur Bela Tarr (Foto) erhält den 15. Bremer Filmpreis, mit dem hervorragende Verdienste um den europäischen Film belohnt werden. Die Auszeichnung wird am Donnerstagabend im Bremer Rathaus übergeben, sie ist mit 8.000 Euro dotiert.

Tarr hat zuletzt „Das Turiner Pferd“ gedreht (2011), eine negative Schöpfungsgeschichte von bleierner Wucht. Zuvor entstanden unter anderem „Die Werckmeisterschen Harmonien“ (2000), „The Man from London“ (2007) und „Verdammnis“ (1988). Sein Opus magnum ist der 450 Minuten lange Film „Sátántangó“ aus dem Jahr 1994.

Tarr kam 1955 in Pécs zur Welt und wuchs in Budapest auf. Nach dem Abitur war er eine Weile lang Hilfsarbeiter auf einer Schiffswerft; 1977 schrieb er sich an der Hochschule für Film und Theater in Budapest ein. 1979 entstand sein erster Langfilm, „Családi tüzfészek“ („Family Nest“). 2011 kündigte er an, keine Filme mehr zu drehen, 2012 schloss er seine unabhängige Produktionsfirma, auch aus Protest gegen die vorwiegend auf Kommerz ausgerichtete Filmpolitik der Regierung Orbán.

Die Jury, zu der der Regisseur Pepe Danquardt, der Filmhistoriker Rainer Rother und taz-Filmredakteurin Cristina Nord gehören, begründet ihre Entscheidung für Béla Tarr unter anderem so: „Wie kaum einem anderen europäischen Regisseur ist es dem Ungarn Béla Tarr gelungen, ein hochgradig eigensinniges Kino-Universum zu erschaffen. Die ästhetische und narrative Exzentrik seiner Filme, das Formbewusstsein, die langen, schwebenden, mäandernden Einstellungen, seine radikale Abkehr von den Geboten des Zeitgeists: All das lässt niemanden los, der mit Tarrs Oeuvre in Berührung kommt.“

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