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Bank streitet sich mit Erpresser, der Autor sein willGrandioser Vorschuss

STUTTGART/BERLINdpa/taz | Dass es im Finanzgewerbe Sprachregelungen gibt, die eher verschleiern als enthüllen, weiß man, seit Banker Hypotheken als „subprime“ bezeichneten, die andere „hirnverbrannt“ genannt hätten. Dass dieser Euphemismuszwang auch für Erpresser von Banken gilt, ist neu. Ein 41-Jähriger, der bereits 2010 und 2012 wegen dieses Deliktes zuungunsten der Mercedes-Benz-Bank verurteilt wurde, hat bei nämlichem Finanzinstitut abermals die Auszahlung von 29 Millionen Euro (im Hochfinanzdeutschen Peanuts) angemahnt. Die Mercedesbanker reden von Erpressung, der Angeklagte, der 2009 dort inkriminierende Datensätze entwendet haben soll, widerspricht: Er habe lediglich „Buchrechte verkaufen“ wollen. Mit dem Millionenvorschuss hätte sich der Mann allerdings gleich in die Gehaltsklasse einer J. K. Rowling katapultiert. Lautete der Titel seines Werks: „Zahltag bei Gringotts“?

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