: Manchmal muss man sie suchen. Doch es steckt in allem noch Musik:
Nein, es ist nicht so, dass es sich bei dem obigen Bild um ein nicht mehr gebräuchliches Notensystem handeln würde. Sondern hier sieht man – tja – ein Sortiment an Gallensteinen, die auch erst aus dem Körper herausgeholt werden mussten – und dass genau diese Situation bereits zu einem Thema von Musik gemacht wurde, darauf hätte man wahrscheinlich nicht einmal bei Günther Jauch gewettet. Ist aber so: Der barocke Komponist Marin Marais war es, der „Die Gallensteinoperation“ musikalisch fasste. Heute Abend ist das Werk mit Solisten des Rias-Kammerchors zu hören. Passenderweise an einem Ort, an dem schon immer gern seziert wurde: dem Anatomischen Theater, einem prima historischen Hörsaal der Charité, in dem neben Marais noch was von Dietrich Buxtehude und Maria Chiara Cozzolani zu hören ist. Dazu wird aus medizinischen und philosophischen Traktaten des 17. und 18. Jahrhundert gelesen. TM
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