ISS-Besatzung baut Gemüse an: Der Trend geht zum Space-Salat
Nach einem mehrstündigen Außeneinsatz hat sich die Besatzung der Internationalen Raumstation mit selbstangebautem Salat belohnt.
Die beiden Russen hätten alle vorgesehenen Aufgaben erfüllt und seien problemlos wieder in die Luken der ISS rund 400 Kilometer über der Erde eingestiegen, teilte die Flugleitzentrale in Koroljow bei Moskau am Montag mit.
„Die Kosmonauten haben die Sonnensegel auf mögliche Schäden durch Weltraumschrott und Mikrometeoriten untersucht und dann mit Pinselstrichen Proben von kosmischem Staub genommen“, sagte ein Sprecher. Padalka und Kornijenko reinigten zudem ein Bullauge und fotografierten einige Stellen der ISS-Außenhaut. Sie entfernten auch eine zehn Jahre alte Antenne. Auf dem Außenposten der Menschheit arbeiten derzeit drei Russen, zwei US-Amerikaner und ein Japaner.
Während ihre beiden Kollegen draußen schufteten, konnten die restlichen Besatzungsmitglieder erstmals Gemüse essen, das in der ISS angebaut worden war. US-Astronaut Scott Kelly hatte den Salat am 8. Juli gesät – nun sei Erntezeit, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. „Schmeckt gut, ein wenig wie Rucola“, sagte Kelly, der Öl und Essig unter den Salat gemischt hatte. Er versprach, auch Portionen für die „Außenarbeiter“ Padalka und Kornijenko übrig zu lassen.
Empfohlener externer Inhalt
ISS-Salat
Die Pflanzen gedeihen auf der ISS unter rotem, blauem und grünem LED-Licht. Bisher war das in dem fliegenden Labor gewachsene Gemüse stets zur Untersuchung zur Erde gebracht worden. Analysen hätten ergeben, dass die auf der Station gezüchteten Pflanzen für den Verzehr geeignet seien, teilte die Nasa mit. Die Experimente sind Teil der Vorbereitung für einen Langzeitflug etwa zum Mars. Auf einer solchen Reise sollen sich Raumfahrer auch selbst versorgen können.
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