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UnglücksbiLanz im Mittelmeer
: Über 2.000 Tote

BERLIN | In diesem Jahr sind rund 2.300 Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Kurz vor dem Unglück vom Mittwoch hatte die Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits mehr als 2.000 Tote gezählt.

Die IOM sammelt im Rahmen des „Missing Migrants Project“ alle Berichte über verunglückte Flüchtlinge weltweit und listet sie im Internet auf. Demnach waren im Jahr 2014 bis Anfang August ebenfalls rund 2.000 Menschen ertrunken, damals ­allerdings vor allem in den ­Sommermonaten, als Italien seine Rettungsfahrten eingeschränkt hatte, um Unterstützung von anderen EU-Staaten einzufordern.

In diesem Jahr gab es die meisten Toten bei den beiden schweren Unglücken im April, bei denen insgesamt rund 1.100 Menschen starben. Trotz gestiegener Flüchtlingszahlen verunglückten in den Monaten Mai, Juni und Juli bis zu 90 Prozent weniger Menschen als in den Vorjahresmonaten, weil nach öffentlicher Debatte die EU endlich wieder Rettungsschiffe einsetzt. GA