: MUSIK
MusikThomas Mauchhört auf den Sound der Stadt
Zuerst die Einträge für Geschichtsbewusste:In dieser Woche jährt es sich am 16. August zum 38. Mal, dass Elvis Presley von uns gegangen ist. Was nun keine wirklich schockierende Neuigkeit mehr ist, aber halt auch nicht vergessen werden sollte, wo die Ersten bereits grübeln, Elvis wer? Erinnerungsarbeit betreibt man am Freitag im Bassy, wo einem Nicholas Young als The Soul of Elvis samt Band schon anschaulich machen sollte, was The King mit seinem Hüftschwung nicht nur musikalisch alles in Bewegung gebracht hat (Schönhauser Allee 176a, 22 Uhr). Außerdem muss auch mal wieder auf die kulturelle Bedeutung von Albert Hammond verwiesen sein: die einen sehen sie vielleicht mehr in der Rolle als Vater vom Strokes-Musiker Albert Hammond Jr., andere schätzen ihn möglicherweise mehr als Schöpfer solcher Lieder wie „It Never Rains in Southern California“ oder „The Free Electric Band“, mit denen Hammond in den Frühsiebzigern doch einen beachtlichen Erfolg feiern durfte – und die er bestimmt am Freitag singen wird bei seinem Konzert in der Biesdorfer Parkbühne (Nordpromenade 5, 18.30 Uhr, 32 €). Weiter am Freitag (und weiter die Siebziger betreffend) hat man auch The Avengers, die ihren popkulturellen Höhepunkt am 14. Januar 1978 hatten, als sie in San Francisco im Winterland die Vorband beim letzten richtigen Konzert der Sex Pistols waren. Sängerin Penelope Houston machte dann in den Neunzigern eine mittelprächtige Karriere als Folkmusikerin. Und frischt immer wieder ihre Punkvergangenheit mit den Avengers auf. Am Freitag eben im Bi Nuu (Schlesisches Tor, 21 Uhr, 15 €).
The king is gone but he‘s not forgotten/ Is this the story of Johnny Rotten? Zum Vormerken, für die Geschichtsbewussten: Rotten/John Lydon spielt mit Public Image Ltd. am 15. Oktober im C-Club. Mehr der Gegenwart zugeneigt, hat man schon wieder einen Presley. Mit Vornamen Tim, er kommt aus Kalifornien, war kurz bei The Fall dabei und ist im Wesentlichen White Fence, die so Lieder im Angebot haben, die bestens auf die frühen Who-Platten oder das erste Pink-Floyd-Album gepasst hätten. Und trotzdem nicht nach Vergangenheit klingen. Am Montag im Bi Nuu (20.30 Uhr, VVK: 14 €). Am Mittwoch kommt das Psychedelische mit Noura Mint Seymali in die Stadt, eine Sängerin aus Mauretanien, deren Musik mal als Mischung aus Umm Kulthum und Captain Beefheart beschrieben wurde. Das geht mit diesen Eckpunkten einer formstrengen Trance und Psychedelik durchaus in Ordnung, als Orientierungspunkte kann man, musikalisch etwas näher, auch Tamikrest oder Tinariwen einwerfen. Eine hypnotische Angelegenheit, in der Berghain-Kantine (Rüdersdorfer Str. 70, 21 Uhr, VVK: 16 €).
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