Unterm Strich:
Trotz der Griechenland-Krise gehen die Planungen für die Weltkunstausstellung Documenta 2017 in Athen wie in Kassel voran. Das Team arbeite „mit der gleichen Intensität an der Documenta 14 in Kassel und Athen, gemeinsam mit unseren Freunden und Partnern in beiden Städten“, teilte die künstlerische Leitung mit. Allerdings lasse die Krise auch die Documenta nicht kalt. „Die Situation in Griechenland betrifft die Zukunft der Documenta 14 in gleicher Weise, in der sie die Zukunft von uns allen betrifft“, hieß es weiter. Die Documenta soll erstmals in ihrer Geschichte nicht in Kassel eröffnet werden. Sie wird in Athen einen zweiten festen, großen Standort haben und dort im April 2017 auch beginnen. Vom 10. Juni 2017 an wird sie dann in Kassel für 100 Tage zu sehen sein. Einen Monat lang findet sie parallel in beiden Städten statt. Beide Ausstellungen sollen nach Angaben des künstlerischen Leiters Adam Szymczyk als autonome Projekte stehen, sie sollen sich aber inhaltlich beeinflussen. Der Arbeitstitel der Schau lautet „Von Athen lernen“. Die Documenta gilt als weltweit bedeutendste Schau zeitgenössischer Kunst.
Das Land Berlin hat drei weitere Bauwerke auf dem Alexanderplatz unter Denkmalschutz gestellt. Die international bekannte Weltzeituhr sowie das Haus des Berliner Verlags und das Haus des Reisens wurden in die Denkmalliste des Landes aufgenommen, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gestern in der Hauptstadt mit. Die drei Werke überzeugten die Denkmalschützer durch ihre einmalige „Kunst am Bau“-Reliefs und Friese an der Fassade. Unterdessen hat die Denkmalschutzorganisation World Heritage Watch Pläne für eine Flussbadeanstalt an der Berliner Museumsinsel kritisiert. Sie fordern eine Verträglichkeitsprüfung der Pläne mit dem Welterbestatus der Museumsinsel. Bis dahin müsse das Flussbadeprojekt ausgesetzt werden. Am vergangenem Wochenende hatte der Verein „Flussbad Berlin“ mit einem Flussbadetag für das Projekt geworben. Ziel ist es, den Kupfergraben zwischen Monbijou- und Schleusenbrücke in ein Flussbad umzuwandeln. Ein weiterer prominenter Kritiker des Flussbad-Projekts ist der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger.
Serge Toubiana, Direktor der Cinémathèque Française hat auf sein Facebook-Profil gepostet, dass er zum 31. Dezember dieses Jahres sein Amt niederlegt. „Es ist die Frucht langer gelassener Überlegungen“, sagte der ehemalige Chefredakteur der renommierten „Cahiers du cinéma“. Serge Toubiana war seit 2003 Direktor der Cinémathèque und brachte sie auf einen zeitgemäßen Stand. Auf ihn gehen auch die großen Ausstellungen zu Stanley Kubrick, Tim Burton, und Jacques Demy zurück. Ab nächstem Jahr will sich Toubiana wieder stärker dem Schreiben widmen. Essays und Bücher. Unter seinen vielen Werken zum Kino ist auch eine Biographie von François Truffaut. Bevor Toubiana die Cinémathèque verlässt, steht aber noch eine Schau zu Martin Scorsese auf dem Plan, der dann auch über den Roten Teppich schreiten wird. Wenn das kein glamouröser Abgang für Toubiana wird.
Glamouröser wird auch Melbourne: Das australische Architekturbüro Elenberg Fraser bauteinen Wolkenkratzer, der den Silhouetten aus Beyoncés Videoclip zu „Ghost“ nachempfunden ist. Ein Track von Beyoncés Debütalbum von 2013, das so heißt wie die Sängerin selbst, die sich als Feministin versteht. Der Turm soll in 14 Monaten fertig sein und ist als Hommage an die Tänzer im Video gedacht. Deren Körper taumeln sich unter eng anliegenden Stoffen.
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