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Sieben Tote bei Anschlag auf islamistische Rebellen

SYRIEN Hauptquartier der Islamistengruppe Ahrar al-Scham wird Ziel von Selbstmordanschlägen

US-Zeitung druckte einen Text von Ahrar al-Scham

BERLIN taz | Die Führung der islamistischen syrischen Rebellenbrigade Ahrar al-Scham ist erneut Opfer eines Anschlags geworden. Das Attentat ereignete sich in der Stadt Salqin, die in der Provinz Idlib nahe der Grenze zur Türkei liegt. Bei dem doppelten Selbstmordanschlag auf das Hauptquartier der Gruppe kamen sieben Führungsmitglieder ums Leben, darunter einer der Wichtigsten, Abu Abdelrahman Salqin. Dies berichteten die Syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte und die lokalen Koordinationskomitees. Über die Urheber des Anschlags war zunächst nichts bekannt.

Ahram al-Scham ist eine der ältesten bewaffneten Gruppen in Syrien. Die Organisation besteht seit Ende 2011, dem Jahr der arabischen Revolutionen. Die meisten Gründungsmitglieder der Gruppe sind ehemalige politische Gefangene, die im Zuge einer Amnestie durch das Regime von Präsident Baschar al-Assad im Mai des gleichen Jahres freikamen. Ahrar al-Scham setzt sich für einen islamischen Staat in Syrien ein und will die Scharia einführen. Innerhalb des syrischen Kontexts gilt sie als eine gemäßigtere Alternative zum Islamischen Staat (IS) und der mit al-Qaida verbündeten Nusra-Front, wiewohl diese Gruppen gemeinsame Militäraktionen durchführen. Alle drei Organisationen sind Ziele von US-Luftangriffen.

In einer ungewöhnlichen Aktion druckte die Washington Post am 10. Juli in ihrer Onlineausgabe einen Meinungsbeitrag von Labib al-Nahas, dem Leiter der Abteilung für Auswärtige Beziehungen von Ahrar al-Scham. Darin kritisierte dieser die engen Kriterien, die die USA bei der Unterstützung „gemäßigter“ Rebellengruppen durch Ausbildungsprogramme, Geld und Waffen anlegen.

Eines der Kriterien ist nämlich, dass der IS als Hauptfeind angesehen wird. Dies schließt Gruppen aus, die Assad als ihren Hauptfeind ansehen, eine Einstellung, die unter Rebellen weit verbreitet ist. Nahas forderte in seinem Artikel, Gruppen wie Ahrar al-Sham als legitimen Teil der Opposition zu akzeptieren. Washington müsse anerkennen, dass die extremistische Ideologie des IS nur durch eine sunnitische Alternative aus Syrien besiegt werden könne und die Syrer selbst entscheiden müßten, was für sie moderat ist. B.S.

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