Fische ohne Luft

Sauerstoffloch In der Elbe lässt die Hitze die Werte sinken. Naturschützer fordern Gegenmaßnahmen

Die Hitzewelle der vergangenen Tage hat für Sauerstofflöcher in der Elbe gesorgt. An drei Messstationen in Hamburg wurden nach Angaben der Umwelttbehörde am Donnerstagmorgen weniger als vier Milligramm pro Liter gemessen – das wird für Fische bedrohlich. Es seien aber noch keine toten Fische gemeldet worden.

Noch Anfang Juli hatte der Wert an der Messtation Bunthaus um zwölf Milligramm pro Liter gelegen, an der Station Seemannshöft um sechs Milligramm. Die wichtigste Ursache seien menschliche Eingriffe wie Deich-, Wasser- und Hafenbau, die das Elbe-Flussbett stark verändert und vor allem die Flachwasserzonen verringert hätten, erklärte ein Behördensprecher.

Der Naturschutzbund Nabu verwies auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus der Vorwoche zur Wasserrechtsrahmenrichtlinie: "Die Behörden müssen die Verbesserungspflicht für Gewässer endlich ernst nehmen", fordert Hamburgs Nabu-Vorsitzender Alexander Porschke. Ähnlich sieht das Manfred Braasch, Geschäftsführer des Umweltverbandes BUND: "Alle Hamburger Gewässer sind in mäßigem oder schlechtem Zustand. Die Stadt muss endlich mehr tun, damit sie Extremwetterlagen wie in den letzten Tagen besser verkraften." smv