Alles drin: laut, schnell, infernalisch, verzweifelt: Schnell ins Konzert!
Konzerte in Bremen
von Andreas
Schnell
Wir berichteten schon vom Bau des Rotenburger Lautsprecher-Orchesters, das seit dem Donnerstag in Bremen im Rahmen des „Rapid Ear Movement“-Festivals sein segensreiches Wirken tut. Am heutigen Samstagnachmittag ist es wieder zu hören, ab 15 Uhr auf dem Hanseatenhof, die menschliche Komponente liefern Christoph Ogiermann, Lauter Blech und Troum. Am Abend geht das Festival ab 20 Uhr in der Spedition seinen weiteren Gang, unter anderem mit dem Bremer Lautsprecher-Orchester. Am Sonntag hat das Festival ebenfalls so einiges zu bieten: Unter anderem ist dann der kettenrauchende Exzentriker, Pianist und Improvisateur Charlemagne Palestine zu Gast in der Spedition, auch dieser Abend beginnt um 20 Uhr.
Am Dienstag kehrt die World/Inferno Friendship Society im Tower ein, wo sie hoffentlich nach einem etwas unentschieden wirkenden Album für Beruhigung sorgt, wo es gelegentlich zu plakative Punk-Rock-Gitarren wie in dem toll betitelten „Don‘t Kiss Me I‘m Running Out Of Lipstick“ zu hören gibt, einen doch etwas stumpfen Chor im folgenden, ja ebenfalls hübsch heißenden „The Faster You Go The Better You Think“, und die Stimme von Jack Terricloth glatt ein bisschen angestrengt klingt, was allerdings auch nicht weiter verwunderlich ist angesichts – beispielsweise – der im eben genannten Song formulierten Philosophie, die diese Damen und Herren allem Anschein nach durchaus ernst nehmen.
Wer lieber beruhigt werden möchte, kann dies am Mittwoch ab 20 Uhr im Modernes tun, wo die zumindest für ihren Hit „Luka“ allseits bekannte Folk-Diseuse Suzanne Vega auftritt.
Am Donnerstag eröffnet am Theater Bremen das Festival „Kidnapping Mozart“. Unter anderem tritt an diesem Abend ab 21 Uhr der sudanesische Musiker Sinkane im Kleinen Haus auf, der in der Vergangenheit schon mit David Byrne, Hot Chip und Damon Albarn zusammengearbeitet hat, allesamt ausgewiesene Kenner und Liebhaber auch afrikanischer Musik, auf die wiederum Sinkane sich keinesfalls beschränken mag, auch wenn das ja schon ein weites Feld ist. Kraut-Rock, Free Jazz, Soul sind ihm ebenso der Beschäftigung wert.
Am Freitag dann: die Two Gallants aus San Francisco, die nach drei Jahren Pause nun wieder einmal ein neues Album veröffentlicht haben, das bekannte Tendenzen ihres Folk-Rocks verstärkt (zarte Balladen und rumpelnder Rock, adoleszente Verzweiflung). Beginn 20 Uhr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen