: Nordpol: der Tag X
Die Castor-Saison ist dieses Jahr extralang: Erst hieß es, der Zug mit radioaktivem Müll würde Anfang November nach Gorleben rollen. Jetzt gilt der 19. 11. als Tag X. Die taz nord beobachtet die Protestbewegungen.
Rund fünfzig Quadratmeter voll mit Material, vom Fußboden bis unter die Decke – so sieht es derzeit im „Gorleben-Archiv“ in Grabow aus. Seit 2001 sammelt die Archiv-Initiative Flugblätter, Plakate, Protokolle, Filme und Briefe, die mit dem nunmehr 30-jährigen Widerstand zu tun haben. „Wir wollen das Material der nächsten Generation erhalten, um die zu ermutigen“, sagt Margrit Coellen, die das Archiv ehrenamtlich aufbaut. Ferner soll die Sammlung Sozialwissenschaftlern dienen zur universitären Aufarbeitung der Bewegung. Ein Akt der Musealisierung? „Nein“, sagt Coellen, „wir stellen ja nichts aus“. Und in der heißen Phase der Demos ist das Archiv geschlossen. Coellen: „Da bin ich dann selbst auf der Straße – dann spielt der aktive Widerstand die Hauptrolle.“
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