Birma: Junta lässt UN-Gesandten warten

Oppositionsführerin Suu Kyi erwartet wenig von dem Besuch. Soldaten ziehen sich aus der Innenstadt von Rangun zurück - hunderte Festnahmen.

General Than Shwe lässt gerne auf sich warten Bild: dpa

RANGUN ap Der birmanische Militärherrscher General Than Shwe lässt die Vereinten Nationen warten: Ein Treffen mit dem UN-Gesandten Ibrahim Gambari sei erst am Dienstag vorgesehen, verlautete am Montag aus diplomatischen Kreisen in Rangun.

Die UNO teilte in einer zweizeiligen Erklärung mit, dass Gambari in Birma bleibe und dem Treffen mit General Than Shwe und anderen maßgeblichen Gesprächspartnern vor Abschluss seiner Mission entgegensehe. Gambari traf am Samstag in Birma ein, um der Militärregierung die Besorgnis der internationalen Gemeinschaft über deren Umgang mit der von buddhistischen Mönchen geführten Protestbewegung vorzutragen. Am Sonntag konnte er überraschend mit Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zusammentreffen.

Unterdessen brachte die Militärjunta mit einer Demonstration der Stärke die Lage in den großen Städten wieder unter Kontrolle. Während am Sonntag noch tausende Soldaten in den Straßen patrouillierten und zentrale Gebäude abriegelten, wurden am Montag in Rangun viele Truppen wieder zurückgezogen und Straßensperren abgebaut. Nach Regierungsangaben wurden beim Vorgehen gegen Demonstranten in der vergangenen Woche zehn Menschen getötet. Die Zahl der Festgenommenen wird auf mehrere hundert geschätzt.

Die Behörden machten am Montag teilweise ausländische Regierungen für die Krise im Land verantwortlich. "Zerstörer" aus dem In- und Ausland versuchten, konstruktive Bemühungen seitens der Regierung und des Volks zunichtezumachen und Instabilität hervorzurufen, schrieb die staatliche Zeitung The New Light Of Myanmar.

Die Mönche, die den Protest gegen die Regierung anführten, müssen wohl einen hohen Preis für ihren Einsatz zahlen. Aus Diplomatenkreisen verlautete, ihnen werde ihr Status aberkannt, und sie müssten zivile Kleidung tragen. Einigen von ihnen drohten lange Haftstrafen. In Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, nahmen Sicherheitskräfte zahlreiche Studenten fest, die sich am Sonntag an Straßenprotesten beteiligt hatten.

Suu Kyis Nationale Liga für Demokratie äußerte sich wenig optimistisch darüber, dass Gambaris Besuch viel ausrichten würde. Parteisekretär U Lwin erklärte im Rundfunk, er betrachte den Gesandten als Unterhändler, der Botschaften weitertransportieren könne, aber nicht die Befugnis habe, eine dauerhafte Vereinbarung zu erzielen.

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