Mehr Arbeit: Berlin verliert Arbeitslose

Die Zahl der Erwerbslosen sinkt weiter. Die Quote liegt bei 14,4 Prozent. Vor allem bei jungen Menschen hat sich die Situation verbessert. Doch auch über 55-Jährige werden vermehrt eingestellt. Viele neugeschaffene Jobs sind jedoch Zeitarbeitsstellen.

Die Arbeitslosigkeit in Berlin ist weiter gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren im Oktober rund 35.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Verglichen mit 2006 sank die Arbeitslosenquote um 2,1 Prozentpunkte auf 14,4 Prozent. Der Rückgang im Vergleich zum Vormonat betrug 0,5 Prozentpunkte.

Der saisonübliche Rückgang fiel damit ähnlich stark aus wie 2006, war aber deutlich kräftiger als in den Jahren zuvor. Im Oktober waren 242.241 Berliner ohne Beschäftigung registriert. Laut Arbeitsagentur ist das der niedrigste Stand seit elf Jahren; bundesweit wird mit 8,2 Prozent der niedrigste Stand seit zwölf Jahren gemeldet.

Arbeitssenatorin Heidi Knake-Werner (Die Linke) erklärte: "Die beste Nachricht ist der anhaltend überdurchschnittliche Beschäftigungszuwachs in Berlin." Ende August 2007 waren 28.530 Personen mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im August 2006. Die meisten neuen Jobs gab es im Dienstleistungssektor. Rund 12.500 zusätzliche Stellen wurden zum großen Teil durch Leiharbeiter besetzt. Die öffentlichen Verwaltungen hingegen bauten 3.700 Arbeitsplätze ab. Knapp 35.000 Stellen waren Ende Oktober unbesetzt.

Um starke 10,6 Prozentpunkte gegenüber September sank die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen. Von ihnen sind knapp 26.000 ohne Job. Auch bei den Arbeitssuchenden über 55 meldet die Agentur Erfolge. Die Beschäftigung stieg hier um 19,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Knake-Werner betonte jedoch, trotz dieser erfreulichen Zahlen "bedarf die Re-Integration älterer Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt weiterhin großer Anstrengungen". Insbesondere vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels könne auf ihre Kompetenzen nicht verzichtet werden.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozentpunkte auf rund 97.000 Berlinerinnen und Berliner. 9.600 Personen nahmen an beruflichen Bildungsmaßnahmen teil, 45.100 Menschen waren in öffentlich geförderter Beschäftigung tätig, darunter 36.700 sogenannte 1-Euro-Jobber - 1.200 mehr als im September. Da die Förderung mit dem Existenzgründerzuschuss ("Ich-AG") vergangenes Jahr eingestellt wurde, erhielten nur noch 7.100 Personen das Fördergeld für "Kleinselbständige".

Ein ähnliches Bild ergibt der Arbeitsmarkt in Brandenburg. Dort sank die Arbeitslosenquote gegenüber September um 0,4 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent. Beim Arbeitsplatz-Zuwachs (2,7 Prozent) liegt Brandenburg im Vergleich der Bundesländer über dem Durchschnitt.

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