Kommentar: Jetzt bitte um die Eltern werben
Das Projekt Gemeinschaftsschule startet. Jetzt muss Rot-Rot vor allem um die die Eltern überzeugen.
Hurra: Es ist ein Projektchen!", möchte man rufen. Seit Mittwoch ist die Gemeinschaftsschule auf der Welt. Man hätte es sich ein bisschen feierlicher gewünscht, wie der Bildungssenator die am Pilotprojekt teilnehmenden Schulen präsentiert. Immerhin soll die neue Schulform ja mit grundlegenden Ungerechtigkeiten unseres Schulsystems aufräumen und die Gründe für das Scheitern deutscher SchülerInnen bei internationalen Bildungstests beseitigen.
Alke Wierth ist Redakteurin für Migration in der taz-Berlin-Redaktion
Bislang hat der rot-rote Senat tapfer zu seinem Projektchen gehalten. Trotz der Bockigkeit von CDU und FDP und der Zickereien der Grünen, trotz des entsetzten Schnaufens vieler LehrerInnen und der Bedenken von Eltern sind elf Schulen gefunden, die den neuen Weg gehen wollen.
Dass nur vier Schulen im alten Westberlin dabei sind, ist etwas peinlich (für die Westschulen), aber nicht zu ändern (vom Senat). Der wird seinem Baby hoffentlich weiter die nötige Fürsorge angedeihen lassen. Nicht nur indem er den Schulen, die den Schritt wagen, alle nötige Unterstützung zukommen lässt.
Es muss nun vor allem um die Zuwendung der Eltern gebuhlt werden. Bedingung für das Gelingen der Gemeinschaftsschulen ist, dass sich dort nicht nur die leistungsschwächsten SchülerInnen der Bezirke versammeln. Die Mischung machts - und dafür ist das Vertrauen aller Eltern unerlässlich.
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