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Hintergrund Erdogans "Assimilation"Mit zweierlei Maß

Erdogan hält Assimilation für ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" - solange es nicht um die Türkei geht.

"Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" - wenns nicht grad um die Türkei geht. Bild: ap

ISTANBUL taz "Ein guter Satz", meint Ufuk Uras zu Recep Tayyip Erdogans Bemerkung, Assimilation sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. "Ich hoffe, dass daraus auch in der Türkei etwas folgt", fügt der unabhängige linke Abgeordnete hinzu, der mit der Fraktion der kurdischen DTP zusammenarbeitet. Schließlich seien die Kurden in der Türkei lange einem enormen Assimilationsdruck ausgesetzt gewesen und genössen noch heute keine kulturelle Anerkennung.

So habe die DTP in der Debatte um eine neue Verfassung vorgeschlagen, in die Präambel einen Zusatz aufzunehmen, dass die kulturellen Differenzen in der Türkei den Reichtum des Landes ausmachten. Doch die AKP und Erdogan hätten dies abgelehnt. Der Ministerpräsident mache in der Frage der Assimilation genau das, was er der EU in anderer Hinsicht vorwerfe: "Er benutzt doppelte Standards."

Die Forderung nach türkischen Schulen in Deutschland könnte Erdogan noch Probleme bereiten. Denn in der Türkei gibt es zwar französische oder deutsche Schulen, kurdischer Unterricht aber ist weiterhin verboten. Das einzige Zugeständnis der vergangenen Jahre bestand darin, Kurdischkurse an privaten Sprachschulen zuzulassen.

Auch Etyen Mahcupyan, der Nachfolger von Hrant Dink als Chefredakteur der armenisch-türkischen Wochenzeitung Agos, stimmt Erdogan "im Prinzip" zu. Allerdings hätten die Armenier mit anderen Problemen zu kämpfen als die Kurden. "Armenier waren fast nie mit großen Assimilationserwartungen konfrontiert, weil sie als Nichtmuslime ohnehin eher als Fremde gelten." Seit der Gründung der Republik habe man die christlichen Minderheiten "lieber verdrängen als assimilieren" wollen.

Welch geringen Wert Erdogan auf den Schutz der Christen legt, wurde in den letzten Tagen erneut deutlich: Um im Kopftuchstreit die Unterstützung der rechtsextremen MHP zu bekommen, stimmte er zu, ein Gesetz, das die Enteignung von Liegenschaften der christlichen Minderheiten rückgängig machen soll, entscheidend zu verändern. Nun würden, sagt Holger Nollmann, der Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Istanbul, versprochene Verbesserungen für die Christen wieder einkassiert.

JÜRGEN GOTTSCHLICH

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18 Kommentare

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  • C
    Ceylan

    Man kann die Assimilation der Türken in Deutschland nicht mit der Assimilation der Kurden inder Türkei vergleichen, weil das Volk der Türken hat, im Gegensatz zu dem Volk der Kurden, einen international anerkannten Staat, wo viele Kurden eine größere Gruppe der Minderheit bilden und bilden dürfen. Türken in Deutschland können meist jederzeit in ihren Staat zurückkehren und ihr Leben dort weiterführen. Die Kurden jedoch müssen sich anpassen, weil sie keinen eigenen Staat haben wo sie leben könnten.

  • A
    AliBaba

    Sowohl die Deutschen als auch die Türken haben Ihre Probleme mit den Minderheiten. Deutschland mit den Türken und die Türken mit den Kurden.

    Da braucht sich keine Seite davon freisprechen.

  • KR
    Klaus R.

    Es ist egal was Erdogan sagt.

     

    Ich denke der Beitritt der Türkei würde die EU finanziell, sozialpolitisch und kulturell überfordern und bin strikt dagegen.

     

    Warum muß die Türkei EU-Mitglied werden und warum begreifen die hier lebenden Türken die Ablehnung eines Eu-Beitritts als Affront?

     

    Fordern die Mexikaner eine Förderation mit den USA? Glaubt jemand Rußland muß EU-Mietglied werden?

     

    Wenn ich in die USA/Kanada oder nach Australien auswandere, dann werde ich Amerikaner, Kanadier oder Australier.

     

    Natürlich habe ich deutsche Wurzeln, auch im Ausland. Aber meine Loyalität muß doch dem Einwanderungsland gelten.

     

    Hier geht es aber um etwas anderes. Nämlich das Recht sich in Deutschland weiter als Tei ldes Türkentums (im Sinne der türkischen Verfassung) zu fühlen und auch so zu leben.

     

    Integration heißt für mich, daß man nach 50 Jahren endlich mal hier ankommt und sich als Deutscher fühlt. So wie die Hugenotten vor Jahrhunderten.

     

    Das Problem läßt sich doch durch Schönreden nicht lösen. Meine subjektive Meinung ist, daß die Deutschen die Türken seit 1961 in ihrer Mehrheit nicht akzeptiert haben. Zu fremd war und ist die Kultur. Und natürlich sind die Türken von vielen Deutschen herablassend behandelt worden.

     

    Gewollt hat man lebende Maschinen für die Industrie, gekommen sind Menschen mit Bedürfnissen, Gefühlen und Sehnsüchten.

     

    Es wundert mich nicht, daß die Türken sich zunehmend ihrer eigenen Kulutr entsinnen. Wenn ich in einem Land leben, in dem ich fast jeden Tag die Erfahrung machen muß von vielen Einheimischen mit Mißtrauen beäugt zu werden, dann bin ich auch irgendwann enttäuscht und verbittert.

     

    Die Haltung vieler Türken in ihrer eigenen Gegengesellschaft zu leben ist verständlich.

     

    Wer also mit einem halben Jahrhundert Ausgrenzung und Mißtrauen durch die Mehrheitsgesellschaft gelebt hat, der wird die Ablehnung des Eu - Beitritts natürlich nur als neuerlichen Beweis der eigenen Unerwünschtheit begreifen können.

     

    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in Rumänien und Bulgarien auch nicht besser als in der Türkei.

     

    Die sind aber aufgenommen worden. Die Türkei wird hingehalten.

     

    Sind denn Osteuropäer bessere Menschen als Türken?

     

    Nein, kein Mensch ist per se wertvoller als ein anderer Mensch.

     

    Eigentlich will Europa die Türkei aus zwei Gründen nicht haben:

     

    1) Aus wirtschsaftlichen Gründen und

    2) aus kulturellen Gründen.

     

    Und Kultur heißt hier Identität. Die wurzelt aber im Islam und abgesehen von den größeren Städten einer teilweise archaischen Gesellschaft, die insbesondere im Osten der Türkei fast noch Stammescharakter hat.

     

    Ehrlich wäre es also zu sagen, die meisten Deutschen wollen die Türkei nicht in der EU, weil sie eine Überfremdung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes befürchten und Angst haben, daß die Sozialkassen geplündert werden.

     

    Niemand traut sich aber zu sagen, wir lehnen die türkische, trotz Kemal Atatürk im Islam wurzelnde Kultur, ab.

     

    Ist es da ein Wunder, daß die Türken uns mit Mißtrauen begegnen?

     

    Wir wollen sie eigentlich nicht, halten sie aber hin und behaupten das Gegenteil.

     

    Wieviel fremde Kultur hält ein Land denn aus? Was würden islamische Länder sagen, würden wir unseren freien Lebenstil mit Sex-Kinos, Alkoholexzessen vollkommener Individualisierung öffentlich in Saudi Arabien leben wollen?

     

    Diese Länder würden es ablehnen.

     

    Wenn es keine ehrliche Debatte gibt, werden die Konflikte weiter zunehmen und es kommt zu einer Verhärtung der Fronten zwischen den Kulturen.

     

    Ja, es wird auch in Deutschland zu Krwallen und Straßenschlachten wie in Frankreich oder Unruhen wie dieser Tage in Dänemark kommen.

     

    Eigentlich ist es doch pervers. Die Linken in ihrer Verachtung des typisch Deutschen wollen lieber einen Import einer Kultur die wesentlich restrikter ist als alles was in Europa sonst so üblich ist. Wer dagegen ist, ist sofort ein Nationalist oder Nazi.

     

    Die Rechten hingegen verteidigen angeblich den freiheitlichen Lebensstil, wenn sie weitere Zuwanderung ablehnen und meinen häufig den Menschen auf dne sie herabsehen und den sie als minderwertig ansehen.

     

    Solange jede Seite an ihren geliebten politischen Lebenslügen festhält, sehe ich schwarz für die Zukunft.

     

    Wir können einer grundsätzlichen Klärung dieser Frage aber nicht ausweichen. Denn in 20 bis 30 Jahren stellen die Zuwanderer aus dem islamischen Raum in vielen deutschen Großstädten bei den unter 40-jährigen die Mehrheit (so das Bevölkerungsinsitut der Universität Bielefeld).

     

    Sie werden sich schlicht und ergreifend einfach nehmen was sie für ihr gutes Recht halten.

     

    Nein, wie erleben jetzt wie die islamische Kultur in den öffentlichen Raum vordringt.

     

    Es wird nur noch wenige Jahre dauern, dann wird der Islam in der Öffentlichkeit gleichberechtigt sein. Die Folge wird nicht Integration, sondern Segregation sein.

     

    So wie sich viele Deutsche an der Moschee um die Ecke stören, keine Kopftücher sehen wollen und keine Rücksicht auf islamische Lebensvorstellungen nehmen wollen, so werden die Zuwanderer sich zunehmend von den kulturellen Eigenheiten der Einheimischen gestört fühlen.

     

    Nun hatte wir in Europa die Aufklärung. Die Macht der Religion ist gebrochen worden, jedenfalls die der christlichen. Unser angeblich so christliches Abendland verstößt an alle Ecken und Enden gegen die Regeln der Bibel. Das bekümmert aber nur eine verschwindende Minderheit.

     

    Wenn der Islam keine Aufklärung erlebt, dann müssen wir damit rechnen, daß eine islamische Zuwandergesllschaft von uns verlangt nach ihren islamischen Regeln zu leben.

  • AB
    Alex Bohn

    Herr Erdogan möge erstmal kurdische Schulen in der Türkei zulassen, bevor er lauthals türkische Schulen in Deutschland einfordert.

  • S
    stefi

    die kurden in der türkei haben nicht mal das recht kurde zusein und erdogan gibt sowas von sich, also bisher war mir egal ob die türken in die eu kommen aber ab jetz bin ich gegen den beitritt der türkei.

  • IN
    Ihr NameIsmail Çelik

    Egal was Herr Erdogan geredet hätte, hätte man ihn hier zu lande kritisiert. Er dürfte natürlich nicht sagen das die Türken Integriert aber nicht assimmiliert werden sollten.Ich glaube was hier zulande Menschen und politiker gestört hat ist, wie kann er so viel Einfluss auf seine Landsleute haben. Natürlich muss man sich fragen wie behandele ich wirklich hier lebenden Türken verglichen zu den anderen Ausländern? ich glaube da liegt der Antwort.

  • C
    Ceylan

    Man kann die Assimilation der Türken in Deutschland nicht mit der Assimilation der Kurden inder Türkei vergleichen, weil das Volk der Türken hat, im Gegensatz zu dem Volk der Kurden, einen international anerkannten Staat, wo viele Kurden eine größere Gruppe der Minderheit bilden und bilden dürfen. Türken in Deutschland können meist jederzeit in ihren Staat zurückkehren und ihr Leben dort weiterführen. Die Kurden jedoch müssen sich anpassen, weil sie keinen eigenen Staat haben wo sie leben könnten.

  • A
    AliBaba

    Sowohl die Deutschen als auch die Türken haben Ihre Probleme mit den Minderheiten. Deutschland mit den Türken und die Türken mit den Kurden.

    Da braucht sich keine Seite davon freisprechen.

  • KR
    Klaus R.

    Es ist egal was Erdogan sagt.

     

    Ich denke der Beitritt der Türkei würde die EU finanziell, sozialpolitisch und kulturell überfordern und bin strikt dagegen.

     

    Warum muß die Türkei EU-Mitglied werden und warum begreifen die hier lebenden Türken die Ablehnung eines Eu-Beitritts als Affront?

     

    Fordern die Mexikaner eine Förderation mit den USA? Glaubt jemand Rußland muß EU-Mietglied werden?

     

    Wenn ich in die USA/Kanada oder nach Australien auswandere, dann werde ich Amerikaner, Kanadier oder Australier.

     

    Natürlich habe ich deutsche Wurzeln, auch im Ausland. Aber meine Loyalität muß doch dem Einwanderungsland gelten.

     

    Hier geht es aber um etwas anderes. Nämlich das Recht sich in Deutschland weiter als Tei ldes Türkentums (im Sinne der türkischen Verfassung) zu fühlen und auch so zu leben.

     

    Integration heißt für mich, daß man nach 50 Jahren endlich mal hier ankommt und sich als Deutscher fühlt. So wie die Hugenotten vor Jahrhunderten.

     

    Das Problem läßt sich doch durch Schönreden nicht lösen. Meine subjektive Meinung ist, daß die Deutschen die Türken seit 1961 in ihrer Mehrheit nicht akzeptiert haben. Zu fremd war und ist die Kultur. Und natürlich sind die Türken von vielen Deutschen herablassend behandelt worden.

     

    Gewollt hat man lebende Maschinen für die Industrie, gekommen sind Menschen mit Bedürfnissen, Gefühlen und Sehnsüchten.

     

    Es wundert mich nicht, daß die Türken sich zunehmend ihrer eigenen Kulutr entsinnen. Wenn ich in einem Land leben, in dem ich fast jeden Tag die Erfahrung machen muß von vielen Einheimischen mit Mißtrauen beäugt zu werden, dann bin ich auch irgendwann enttäuscht und verbittert.

     

    Die Haltung vieler Türken in ihrer eigenen Gegengesellschaft zu leben ist verständlich.

     

    Wer also mit einem halben Jahrhundert Ausgrenzung und Mißtrauen durch die Mehrheitsgesellschaft gelebt hat, der wird die Ablehnung des Eu - Beitritts natürlich nur als neuerlichen Beweis der eigenen Unerwünschtheit begreifen können.

     

    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in Rumänien und Bulgarien auch nicht besser als in der Türkei.

     

    Die sind aber aufgenommen worden. Die Türkei wird hingehalten.

     

    Sind denn Osteuropäer bessere Menschen als Türken?

     

    Nein, kein Mensch ist per se wertvoller als ein anderer Mensch.

     

    Eigentlich will Europa die Türkei aus zwei Gründen nicht haben:

     

    1) Aus wirtschsaftlichen Gründen und

    2) aus kulturellen Gründen.

     

    Und Kultur heißt hier Identität. Die wurzelt aber im Islam und abgesehen von den größeren Städten einer teilweise archaischen Gesellschaft, die insbesondere im Osten der Türkei fast noch Stammescharakter hat.

     

    Ehrlich wäre es also zu sagen, die meisten Deutschen wollen die Türkei nicht in der EU, weil sie eine Überfremdung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes befürchten und Angst haben, daß die Sozialkassen geplündert werden.

     

    Niemand traut sich aber zu sagen, wir lehnen die türkische, trotz Kemal Atatürk im Islam wurzelnde Kultur, ab.

     

    Ist es da ein Wunder, daß die Türken uns mit Mißtrauen begegnen?

     

    Wir wollen sie eigentlich nicht, halten sie aber hin und behaupten das Gegenteil.

     

    Wieviel fremde Kultur hält ein Land denn aus? Was würden islamische Länder sagen, würden wir unseren freien Lebenstil mit Sex-Kinos, Alkoholexzessen vollkommener Individualisierung öffentlich in Saudi Arabien leben wollen?

     

    Diese Länder würden es ablehnen.

     

    Wenn es keine ehrliche Debatte gibt, werden die Konflikte weiter zunehmen und es kommt zu einer Verhärtung der Fronten zwischen den Kulturen.

     

    Ja, es wird auch in Deutschland zu Krwallen und Straßenschlachten wie in Frankreich oder Unruhen wie dieser Tage in Dänemark kommen.

     

    Eigentlich ist es doch pervers. Die Linken in ihrer Verachtung des typisch Deutschen wollen lieber einen Import einer Kultur die wesentlich restrikter ist als alles was in Europa sonst so üblich ist. Wer dagegen ist, ist sofort ein Nationalist oder Nazi.

     

    Die Rechten hingegen verteidigen angeblich den freiheitlichen Lebensstil, wenn sie weitere Zuwanderung ablehnen und meinen häufig den Menschen auf dne sie herabsehen und den sie als minderwertig ansehen.

     

    Solange jede Seite an ihren geliebten politischen Lebenslügen festhält, sehe ich schwarz für die Zukunft.

     

    Wir können einer grundsätzlichen Klärung dieser Frage aber nicht ausweichen. Denn in 20 bis 30 Jahren stellen die Zuwanderer aus dem islamischen Raum in vielen deutschen Großstädten bei den unter 40-jährigen die Mehrheit (so das Bevölkerungsinsitut der Universität Bielefeld).

     

    Sie werden sich schlicht und ergreifend einfach nehmen was sie für ihr gutes Recht halten.

     

    Nein, wie erleben jetzt wie die islamische Kultur in den öffentlichen Raum vordringt.

     

    Es wird nur noch wenige Jahre dauern, dann wird der Islam in der Öffentlichkeit gleichberechtigt sein. Die Folge wird nicht Integration, sondern Segregation sein.

     

    So wie sich viele Deutsche an der Moschee um die Ecke stören, keine Kopftücher sehen wollen und keine Rücksicht auf islamische Lebensvorstellungen nehmen wollen, so werden die Zuwanderer sich zunehmend von den kulturellen Eigenheiten der Einheimischen gestört fühlen.

     

    Nun hatte wir in Europa die Aufklärung. Die Macht der Religion ist gebrochen worden, jedenfalls die der christlichen. Unser angeblich so christliches Abendland verstößt an alle Ecken und Enden gegen die Regeln der Bibel. Das bekümmert aber nur eine verschwindende Minderheit.

     

    Wenn der Islam keine Aufklärung erlebt, dann müssen wir damit rechnen, daß eine islamische Zuwandergesllschaft von uns verlangt nach ihren islamischen Regeln zu leben.

  • AB
    Alex Bohn

    Herr Erdogan möge erstmal kurdische Schulen in der Türkei zulassen, bevor er lauthals türkische Schulen in Deutschland einfordert.

  • S
    stefi

    die kurden in der türkei haben nicht mal das recht kurde zusein und erdogan gibt sowas von sich, also bisher war mir egal ob die türken in die eu kommen aber ab jetz bin ich gegen den beitritt der türkei.

  • IN
    Ihr NameIsmail Çelik

    Egal was Herr Erdogan geredet hätte, hätte man ihn hier zu lande kritisiert. Er dürfte natürlich nicht sagen das die Türken Integriert aber nicht assimmiliert werden sollten.Ich glaube was hier zulande Menschen und politiker gestört hat ist, wie kann er so viel Einfluss auf seine Landsleute haben. Natürlich muss man sich fragen wie behandele ich wirklich hier lebenden Türken verglichen zu den anderen Ausländern? ich glaube da liegt der Antwort.

  • C
    Ceylan

    Man kann die Assimilation der Türken in Deutschland nicht mit der Assimilation der Kurden inder Türkei vergleichen, weil das Volk der Türken hat, im Gegensatz zu dem Volk der Kurden, einen international anerkannten Staat, wo viele Kurden eine größere Gruppe der Minderheit bilden und bilden dürfen. Türken in Deutschland können meist jederzeit in ihren Staat zurückkehren und ihr Leben dort weiterführen. Die Kurden jedoch müssen sich anpassen, weil sie keinen eigenen Staat haben wo sie leben könnten.

  • A
    AliBaba

    Sowohl die Deutschen als auch die Türken haben Ihre Probleme mit den Minderheiten. Deutschland mit den Türken und die Türken mit den Kurden.

    Da braucht sich keine Seite davon freisprechen.

  • KR
    Klaus R.

    Es ist egal was Erdogan sagt.

     

    Ich denke der Beitritt der Türkei würde die EU finanziell, sozialpolitisch und kulturell überfordern und bin strikt dagegen.

     

    Warum muß die Türkei EU-Mitglied werden und warum begreifen die hier lebenden Türken die Ablehnung eines Eu-Beitritts als Affront?

     

    Fordern die Mexikaner eine Förderation mit den USA? Glaubt jemand Rußland muß EU-Mietglied werden?

     

    Wenn ich in die USA/Kanada oder nach Australien auswandere, dann werde ich Amerikaner, Kanadier oder Australier.

     

    Natürlich habe ich deutsche Wurzeln, auch im Ausland. Aber meine Loyalität muß doch dem Einwanderungsland gelten.

     

    Hier geht es aber um etwas anderes. Nämlich das Recht sich in Deutschland weiter als Tei ldes Türkentums (im Sinne der türkischen Verfassung) zu fühlen und auch so zu leben.

     

    Integration heißt für mich, daß man nach 50 Jahren endlich mal hier ankommt und sich als Deutscher fühlt. So wie die Hugenotten vor Jahrhunderten.

     

    Das Problem läßt sich doch durch Schönreden nicht lösen. Meine subjektive Meinung ist, daß die Deutschen die Türken seit 1961 in ihrer Mehrheit nicht akzeptiert haben. Zu fremd war und ist die Kultur. Und natürlich sind die Türken von vielen Deutschen herablassend behandelt worden.

     

    Gewollt hat man lebende Maschinen für die Industrie, gekommen sind Menschen mit Bedürfnissen, Gefühlen und Sehnsüchten.

     

    Es wundert mich nicht, daß die Türken sich zunehmend ihrer eigenen Kulutr entsinnen. Wenn ich in einem Land leben, in dem ich fast jeden Tag die Erfahrung machen muß von vielen Einheimischen mit Mißtrauen beäugt zu werden, dann bin ich auch irgendwann enttäuscht und verbittert.

     

    Die Haltung vieler Türken in ihrer eigenen Gegengesellschaft zu leben ist verständlich.

     

    Wer also mit einem halben Jahrhundert Ausgrenzung und Mißtrauen durch die Mehrheitsgesellschaft gelebt hat, der wird die Ablehnung des Eu - Beitritts natürlich nur als neuerlichen Beweis der eigenen Unerwünschtheit begreifen können.

     

    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in Rumänien und Bulgarien auch nicht besser als in der Türkei.

     

    Die sind aber aufgenommen worden. Die Türkei wird hingehalten.

     

    Sind denn Osteuropäer bessere Menschen als Türken?

     

    Nein, kein Mensch ist per se wertvoller als ein anderer Mensch.

     

    Eigentlich will Europa die Türkei aus zwei Gründen nicht haben:

     

    1) Aus wirtschsaftlichen Gründen und

    2) aus kulturellen Gründen.

     

    Und Kultur heißt hier Identität. Die wurzelt aber im Islam und abgesehen von den größeren Städten einer teilweise archaischen Gesellschaft, die insbesondere im Osten der Türkei fast noch Stammescharakter hat.

     

    Ehrlich wäre es also zu sagen, die meisten Deutschen wollen die Türkei nicht in der EU, weil sie eine Überfremdung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes befürchten und Angst haben, daß die Sozialkassen geplündert werden.

     

    Niemand traut sich aber zu sagen, wir lehnen die türkische, trotz Kemal Atatürk im Islam wurzelnde Kultur, ab.

     

    Ist es da ein Wunder, daß die Türken uns mit Mißtrauen begegnen?

     

    Wir wollen sie eigentlich nicht, halten sie aber hin und behaupten das Gegenteil.

     

    Wieviel fremde Kultur hält ein Land denn aus? Was würden islamische Länder sagen, würden wir unseren freien Lebenstil mit Sex-Kinos, Alkoholexzessen vollkommener Individualisierung öffentlich in Saudi Arabien leben wollen?

     

    Diese Länder würden es ablehnen.

     

    Wenn es keine ehrliche Debatte gibt, werden die Konflikte weiter zunehmen und es kommt zu einer Verhärtung der Fronten zwischen den Kulturen.

     

    Ja, es wird auch in Deutschland zu Krwallen und Straßenschlachten wie in Frankreich oder Unruhen wie dieser Tage in Dänemark kommen.

     

    Eigentlich ist es doch pervers. Die Linken in ihrer Verachtung des typisch Deutschen wollen lieber einen Import einer Kultur die wesentlich restrikter ist als alles was in Europa sonst so üblich ist. Wer dagegen ist, ist sofort ein Nationalist oder Nazi.

     

    Die Rechten hingegen verteidigen angeblich den freiheitlichen Lebensstil, wenn sie weitere Zuwanderung ablehnen und meinen häufig den Menschen auf dne sie herabsehen und den sie als minderwertig ansehen.

     

    Solange jede Seite an ihren geliebten politischen Lebenslügen festhält, sehe ich schwarz für die Zukunft.

     

    Wir können einer grundsätzlichen Klärung dieser Frage aber nicht ausweichen. Denn in 20 bis 30 Jahren stellen die Zuwanderer aus dem islamischen Raum in vielen deutschen Großstädten bei den unter 40-jährigen die Mehrheit (so das Bevölkerungsinsitut der Universität Bielefeld).

     

    Sie werden sich schlicht und ergreifend einfach nehmen was sie für ihr gutes Recht halten.

     

    Nein, wie erleben jetzt wie die islamische Kultur in den öffentlichen Raum vordringt.

     

    Es wird nur noch wenige Jahre dauern, dann wird der Islam in der Öffentlichkeit gleichberechtigt sein. Die Folge wird nicht Integration, sondern Segregation sein.

     

    So wie sich viele Deutsche an der Moschee um die Ecke stören, keine Kopftücher sehen wollen und keine Rücksicht auf islamische Lebensvorstellungen nehmen wollen, so werden die Zuwanderer sich zunehmend von den kulturellen Eigenheiten der Einheimischen gestört fühlen.

     

    Nun hatte wir in Europa die Aufklärung. Die Macht der Religion ist gebrochen worden, jedenfalls die der christlichen. Unser angeblich so christliches Abendland verstößt an alle Ecken und Enden gegen die Regeln der Bibel. Das bekümmert aber nur eine verschwindende Minderheit.

     

    Wenn der Islam keine Aufklärung erlebt, dann müssen wir damit rechnen, daß eine islamische Zuwandergesllschaft von uns verlangt nach ihren islamischen Regeln zu leben.

  • AB
    Alex Bohn

    Herr Erdogan möge erstmal kurdische Schulen in der Türkei zulassen, bevor er lauthals türkische Schulen in Deutschland einfordert.

  • S
    stefi

    die kurden in der türkei haben nicht mal das recht kurde zusein und erdogan gibt sowas von sich, also bisher war mir egal ob die türken in die eu kommen aber ab jetz bin ich gegen den beitritt der türkei.

  • IN
    Ihr NameIsmail Çelik

    Egal was Herr Erdogan geredet hätte, hätte man ihn hier zu lande kritisiert. Er dürfte natürlich nicht sagen das die Türken Integriert aber nicht assimmiliert werden sollten.Ich glaube was hier zulande Menschen und politiker gestört hat ist, wie kann er so viel Einfluss auf seine Landsleute haben. Natürlich muss man sich fragen wie behandele ich wirklich hier lebenden Türken verglichen zu den anderen Ausländern? ich glaube da liegt der Antwort.