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StammzellendebatteMein Ei gehört mir

Kommentar von Biggi Bender und Priska Hinz

Die Forschung mit embryonalen Stammzellen muss streng reglementiert bleiben. Sonst könnten Frauen zu "Rohstofflieferantinnen" für Eizellen oder Embryonen werden.

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7 Kommentare

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  • VB
    Victoria Brüschke

    Männer leiden angeblich unter Gebärneid. Die Fortpflanzungsfähigkeit von uns Frauen ist schon in der Geschichte ein Thema von Neid und Zugriffsmöglichkeit von Männern gewesen. Manche meinen, das das Konzept der Heirat sicher stellen sollte, das Männer über die Fortpflanzungsfähigkeit von Frauen bestimmen und Einfluß nehmen können. Und es ist bis heute ein erfolgreiches Konzept geblieben, denn viele Frauen wollen Kinder, verzichten jedoch darauf, weil der Mann nicht will. Und Männer mischen sich bis heute noch ein, wenn es um Abtreibung geht und damit ein vollkommen privates Thema von Frauen berührt. Wie schön ist es da, wenn Männer plötzlich Eizellen zur Hand haben und selbst Kinder entstehen lassen können. Das könnte das erste Mal in der menschlichen Geschichte sein, das Männer bestimmen, welche und wie viele Kinder geboren werden, ohne auf Frauen Druck auszuüben. Da aber wie Ira Diese schon erwähnt hat, die 'Entnahme' von Eizellen aus einer Frau eine schwierige Operation ist und die vorhergehende Hormonbehandlung nicht nur das Risiko einer erhöhten Krebswahrscheinlichkeit mit sich bringt, sondern noch weitere erhebliche Nebenwirkungen für die Frau hat, ist dieses Thema hochbrisant. Ich bin völlig einer Meinung mit Ira Diese und würde es begrüßen, wenn es in der ganzen Welt per Gesetz verboten wäre. Es gibt andere Wege an Stammzellen zu kommen, zum Beispiel aus adultem Gewebe, ohne das Frauen leiden müssen. Es ist auch leicht vorstellbar, wie Frauen aus ärmeren Verhältnissen und Regionen der Welt sich für Geld dieser Behandlung zu unterziehen und damit ausgebeutet werden könnten. Da das Sperma ein Abfallprodukt einer lustvollen Tätigkeit des Mannes ist, kann hier keinerlei Vergleich gezogen werden. Übrigens heißt es nur in der deutschen Sprache Samenspende. In anderen Ländern wird richtigerweise von Spermaspende gesprochen, denn Samen meint eine Frucht, die von sich aus die Fähigkeit hat, neues Leben hervorzubringen, wie ein Apfelkern. Und Sperma kann das nicht.

  • ID
    Ira Diese

    Forschung an menschlichen Eizellen sollte grundsätzlich und zwar international in einer Charta vereinbart verboten sein, so kommt es zu weiteren so abtrusen Experimenten, wie neulich berichtet von der Chimäre zwischen menschlicher Eizelle und Kuh.

    Die Fortpflanzungsmedizin müsste davon getrennt werden, wenn das rechtlich geht. Dort sollte nur nach neuestem Stand behandelt werden. Ich finde auch die Regelung mit verheiratet und 35 jahre überarbeitungsbedürftig für eine Kostenerstattung.

    Für die Samenspendenden Männer sei gesagt, dass man vom Wixen (sorry für die Feinfühligen)nicht sterben kann, wohl aber an der Hormonbehandlung für Eizellgewinnung!!!!

  • KS
    Klaus Samer

    Zu den Folgen der derzeitigen Gesetzgebung gehört es offensichtlich das der "saubere" Weg der Bundesdeutschen Forschung bedeutet das man Stammzellen wie auch immer sie gewonnen werden von Frauen aus dem Ausland akzeptiert und somit die Lösung der moralischen Probleme schlicht nach England und in die USA exportiert. Dies ist gleich im doppelten Sinne praktisch zum Einen muß man sich keine Gedanken über eigene gesetzliche Regelungen für Embryonen in Deutschland machen und zum anderen kann man sich prima darüber aufregen wie unmoralisch denn die Anderen handeln dies ist zutiefst bigott. Ich denke der Gesetzgeber in Deutschland sollte sich darüber Gedanken machen was denn mit den Embryonen in Deutschland geschehen soll und hier eine Lösung die alle Kritikpunkte beachtet findet anstatt das Problem an im Ausland angesiedelte Frauen zu delegieren.

  • AW
    Anja Weiß

    Biggi Bender und Priska Hinz wollen Frauen vor Ausbeutung durch die Forschung schützen. Leider haben sie sich nur mit einem Teil des Themas beschäftigt. In Abwehr der von ihnen geschilderten Auswüchse existiert in Deutschland ein Embryonenschutz-gesetz, das Zehntausende von Fruchtbarkeitsbehandlungen jedes Jahr massiv belastet: Statt wie medizinisch sinnvoll alle gewonnenen Eizellen bis zu 5 Tage im Labor zu kultivieren, muss in Deutschland am ersten Tag entschieden werden, welche Eizellen weiterwachsen dürfen. Damit kann vermieden werden, dass überzählige Embryonen entstehen mit all den ethischen und politischen Problemen, die der Artikel sehr gut schildert.

    Was niemand in die öffentliche Debatte trägt, ist folgendes: Der weltweit fast einzigartige Sonderweg im deutschen Embryonenschutzgesetz reduziert die Erfolgschancen für die Fruchtbarkeitsbehandlung erheblich. Er erhöht die Kosten, die zwar nur noch teilweise, aber doch von der Solidarversicherungen getragen werden und ? das finde ich am schlimmsten ? er erhöht völlig unnötigerweise die Zahl der Mehrlinge und in Folge Frühgeburten mit all deren Folgen. Die meisten Opfer dieser Regelung erfahren nie, dass sie existenziell von einem Gesetz betroffen sind, das in der Öffentlichkeit stets als abstrakter und rein ethischer Konflikt zwischen Forschung, Kirche und frauenfreundlicher Kritik behandelt wird.

    Ich habe vor fünf Jahren schon einen Leserbrief mit genau dem gleichen Inhalt geschrieben. Auch als Grünen-Wählerin würde ich mich freuen, wenn irgend jemand einmal die ?Nebenwirkungen? dieser moralisch so einwandfrei geführten Debatte recherchieren und in eine öffentliche Auseinandersetzung einbringen würde.

  • Z
    zwergennase

    Schöne neue Welt

  • N
    Nasevoll

    Wieder so ein typischer männerverachtender Frauenkommentar. Denn was die Samenspende angeht, also der Mann als Rohstoff -Lieferant, wird überhaupt nicht berücksichtigt.

     

    Und diese erniedrigende Funktion des Mannes wird von der Gesellschaft seit Jahrzehnten totgeschwiegen.

  • I
    Iris

    Ich bin prinzipiell für eine Lockerung der Vorschriften für die Stammzellforschung. Ich finde die Bedenken, dass Frauen aufgrund der Nachfrage nach frischen Stammzellen unter Druck geraten nicht nachvollziehbar. Es wäre doch jeder Frau freigestellt ob sie Ihre Eizellen spenden möchte, und dafür womöglich auch Geld bekommt, oder nicht. Ich persönlich hätte damit kein Problem. Vergleichbar damit ist aus meiner Sicht die Samenspende von Männern, und die ist schon seit Jahren erstens nichts ungewöhnliches und zweitens glaube ich nicht, dass sich die Männer genötigt fühlen ihr Sperma der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen zu müssen.