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chapeau, Gabriel,
wieso sind die Grünen nie darauf gekommen???
Atomstrom:
Wie ist das eigentlich mit der Berechnung?
Was ist mit den Kosten für Wiederaufbereitung, mit dem Transport zu den Anlagen, mit den immensen Kosten für die Kühlung, und vor allem, fließen auch die Kosten für die -Entsorgung und -Lagerung mit ein???
Dann ist wohl Essig mit den großmäuligen Werbesprüchen der Frau Reiche (heute morgen im DLF 30.06.)vom billigeren Strom durch AKWs..
Wie lange müssen wir uns noch die Propaganda der Abzocker anhören??
Klar die Umweltaktivisten haben die Weisheit mit den Löffeln gefressen. Die wissen heute wie in 50-100 Jahren die Energieversorgung der Menschheit geregelt sein wird. Sie wissen aber nicht, dass der Staat beim Sprit seit zig-Jahren abkassiert, weil es zuverlässig im Autoland seine Kassen füllt/e. Damit er das "Peuple" beglücken kann. Mein Vorschlag also: Abgaben auf Atom-Strom und auf Erneuerbare! So ähnlich wie bei der Rente, da weiss auch keiner woher/wohin das Geld kommt/geht.
Als alleinerziehende Mutter ist unsere Autorin auf die Tafel angewiesen. Doch sie geht dort nicht mehr hin, weil sie sich gedemütigt fühlt.
Kommentar Atomsteuer: Gabriels charmanter Vorschlag
Wie ernst es Gabriel nun mit der Atomsteuer ist, ist im Moment gar nicht so wichtig - Hauptsache, sie wird diskutiert. Und ihr Charme ist so groß, dass sie früher oder später überzeugen wird.
Wer sein Auto tankt, bezahlt Mineralölsteuer. Wer mit Gas heizt, auch. Und wer Kohlekraftwerke betreibt, bezahlt für seinen CO2-Ausstoß. Nur wer Atombrennstäbe nutzt, der bezahlt - nichts. Seit Jahren fordern Umweltorganisationen deshalb zu Recht eine Steuer auf Atombrennstäbe.
Zwar mögen nun die Atomlobby und ihre Wasserträger in der Politik vor gespielter Empörung schäumen, doch die Fakten legen nahe: Auch wer Uran nutzt, muss über eine Brennstoffsteuer zur Finanzierung des Gemeinwohls beitragen. Damit käme immerhin was zusammen: Bei 140 Milliarden Kilowattstunden Atomstrom in Deutschland und einer Steuer von nur 1 Cent je Kilowattstunde wären es beachtliche 1,4 Milliarden Euro jährlich. Angemessen wären sogar 2 Cent, wenn man den Preisvorteil kompensieren will, den die Nuklearenergie im Vergleich zu den fossilen Energien aufgrund der CO2-Zertifikate erzielt.
Denn das ist ein wichtiger Punkt: Es kann ja wohl nicht richtig sein, dass die Atomkraft zum Profiteur des Emissionshandels wird. Dafür muss es dringend einen Ausgleich geben. Ob es nun eine Brennstabsteuer ist oder eine Atommüllsteuer, das ist egal.
Dieser Aufschlag würde die Kunden nicht belasten, sondern müsste von den Atomfirmen bezahlt werden. Denn der Strompreis an der Strombörse wird sich durch die Steuer nicht erhöhen. Er bemisst sich immer am teuersten Kraftwerk, und das sind derzeit Gaskraftwerke. Die Atomsteuer würde folglich nur die Zusatzgewinne abschöpfen, die die Atomkraftbetreiber machen. Da der Staat dieses Geld den Bürgern wieder zurückgeben kann, ist die Atomsteuer auch sozialpolitisch sinnvoll. Vielleicht wird die neue Atomabgabe ja zu einer ersten Komponente des Ökobonus, also der diskutierten jährlichen Pro-Kopf-Ausschüttung von Ökosteuern.
Wie ernst es Gabriel nun mit der Atomsteuer ist, ist im Moment gar nicht so wichtig - Hauptsache, sie wird diskutiert. Und ihr Charme ist so groß, dass sie früher oder später überzeugen wird.
BERNWARD JANZING
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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