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Es ist gut, dass die Diskussion um die Energie-Politik eine neue Qualität annimmt. Aber was hat die Anzeige von Vattenfall auf Seite 24 in diesem Zusammenhang zu suchen?! Erst in diesen Tagen wurde öffentlich, dass das Gesundheitsministerium bei einer PR-Agentur bezahlte Radio-Sendungen zur Gesundheitspolitik in Auftrag gegeben hat. Bitte -lasst die TAZ weiterhin eine Zeitung sein, die über direkte Einflussnahme und Käuflichkeit erhaben ist.
Nun ja, der Ölpreis hängt insofern schon mit dem Strommarkt zusammen als er mit dem Gaspreis zusammenhängt.
Das mit dem Mythos könnte auch eine Art Suchterkrankung sein. Argumente scheinen ja wirklich nichts zu bringen.
"Aber dafür müsste sich die Politik von einem Mythos lösen: dem Mythos, dass Energie billig, fossil, atomar und umweltfreundlich zur Verfügung stehen kann."
eine frage:
was versteht nick reimer hier unter billig? sind die 4 großen echten ökostromanbieter zum beispiel billig? deren preise sind ja angemessen und größtenteils (naja, lichtblick, hüstel...) ehrlich. oder?
nur damit mensch mal eine vorstellung davon hat, was in zukunft denn zum preislichen standard werden muss.
Seit Anfang der 70er Jahre ist das Problem bekannt! Daß die `bürgerlichen Parteien´ nichts, aber auch wahrhaft gar nichts, zur Lösung getan haben, ist bekannt. Nicht zuletzt dies Thema führte zur Gründung der `Grünen´ - die, wie man befürchten muß, dies Thema auch inzwischen vernachlässigen.
Das alles sollte ja spätestens seit dem sogen. Ölschock in den siebzigern Thema sein. Seit ca. 30 Jahren also. Real ist allerdings nicht wirklich viel passiert. Und solange bei dieser ganzen Diskussion ein Tempolimit in Deutschland keinerlei Rolle spielt und die Regierung die deutsche Automobilindustrie weiter ständig größere und schwerere Autos gestalten läßt,kann das ganze Gerede der Politiker ruhig als Scheindebatte betrachtet werden.
"...Endlich diskutiert die politische Elite ein Thema, das seit Jahren eigentlich ganz oben auf der Agenda stehen müsste - die absehbare Energieknappheit..."
Seit Jahrzehnten Nick Reimer, seit Jahrzehnten.
Und das Traurige dran ist, auch die derzeitige Dabatte ist nur dem Gipfel in Japan geschuldet. Heiße Luft wie immer. Goog looking für die Gipfelqueen.
Israels neue Offensive gefährdet rund 400.000 Menschen im Norden von Gaza, sagt UNRWA-Sprecherin Juliette Touma – vor allem Alte, Frauen und Kinder.
Kommentar Energiepolitik: Abschied vom Mythos billigen Stroms
Endlich diskutiert die politische Elite über die absehbare Energieknappheit. Das Thema müsste eigentlich schon seit Jahren ganz oben stehen. Leider mangelt es der Debatte an Qualität.
Die steigenden Energiepreise treiben die Politiker in den Aktionismus. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein neuer Vorschlag präsentiert wird. An diesem Wochenende war es der SPD-Vordenker Erhard Eppler, der wegen des Klimaschutzes die Atomkraftwerke länger laufen lassen will. Und Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte die Idee, wegen des Ölpreisanstiegs die Offshorewindparks nun zügig auszubauen.
Das Gute an der Debatte: Endlich diskutiert die politische Elite ein Thema, das seit Jahren eigentlich ganz oben auf der Agenda stehen müsste - die absehbare Energieknappheit. Das Schlechte: Die Qualität der politischen Debatte ist bisher dürftig. Windparks und Ölpreis haben in etwa so viel gemeinsam wie Hand- und Fußball. Windparks produzieren Strom, Öl aber ist kein Stromlieferant. Und mit der Frage Klimaschutz und Atomkraft hat sich in den Achtzigerjahren schon der Bundestag - damals mit schwarz-gelber Mehrheit - beschäftigt. Kernaussage der damaligen Kommission: Wer beim Klimaproblem von der Atomkraft redet, hat das Thema nicht verstanden. Denn AKWs sind zu unflexibel, als dass sie genau jene Menge Strom zur Verfügung stellen könnten, die tatsächlich verlangt wird. Stattdessen produzieren Atomkraftwerke erst einmal Strom, um sich nachträglich einen Abnehmer zu suchen. Das ist ein feiner, aber essenzieller Unterschied - und das absolute Gegenteil von Energieeffizienz.
Da die globalen Zusammenhänge schon nicht verstanden werden, ist es auch wenig verwunderlich, dass die Politik im Detail versagt. Wer wie Tiefensee den Offshoreausbau der Windenergie tatsächlich will, muss auch dafür sorgen, dass dieser Strom transportiert werden kann - und die Leitungen nicht schon mit dem Strom aus jenen Kohlekraftwerken blockiert sind, die die großen Energiekonzerne gerade anvisieren. Konkret heißt das: Wer Offshorewindkraft will, muss die geplanten Kohlekraftwerke verbieten. Rechtlich möglich wäre das, ohne Schadenersatzklagen zu riskieren. Aber dafür müsste sich die Politik von einem Mythos lösen: dem Mythos, dass Energie billig, fossil, atomar und umweltfreundlich zur Verfügung stehen kann.
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Kommentar von
Nick Reimer
Autor
Seit 1998 bei der taz (mit Unterbrechungen), zunächst als Korrespondent in Dresden, dann als Wirtschaftsredakteur mit Schwerpunkt Energie, Klima und Landwirtschaft, heute Autor im Zukunftsressort.